Wir sind glücklich – und Bio-Pionier Bruno Amurri auch: Seine Olivenhaine in Petritoli haben nur ganz wenig vom Frost Ende Februar abbekommen, und gegen die Olivenfliege hat er sich erfolgreich gewehrt bzw. es gab dort im Hinterland weniger Befall als bei uns so nah am Meer.
Also haben wir einen wunderbaren Olivenernte-Tag bei ihm miterleben dürfen, von dem die hier gezeigten Fotos einen kleinen Eindruck geben. Ergebnis: gesundes, fruchtig-frisch-ausgewogenes Bio-Olivenöl!
Wir sind wieder in den schönen Marken, wo einige Olivenbauern wie unser Nachbar Toni schon langsam mit der Olivenernte beginnen. Sie tun es auch, weil tatsächlich wieder die Olivenfliege im heftigen Anmarsch ist! Also gleich zwei natürliche Feinde für die Olive dieses Jahr: unerwartet strenger Frosteinbruch Ende Februar, und weil es dann im Sommer trotz hoher Temperaturen doch immer mal geregnet hat, wieder ideales Vermehrungsklima für die Olivenfliege.
Für unsere Olivenbäume heißt das: null Ernte! Die Bäume sehen traurig aus. Die wenigen Oliven, die sich entwickelt haben, sind klein geblieben oder – wenn sie doch gewachsen sind – wurden nun bereits angestochen, weil die Olivenfliege in der Frucht ihre Larven ablegt. Fazit: Wir ernten dieses Jahr auf unserem Hügel gar nichts! Das ist umso ärgerlicher, als ab 15. Oktober viele Freunde anreisen, um uns bei der Ernte zu helfen.
Die gute Nachricht: Tiziano und Bruno vermelden zwar auch weniger gesunde Oliven, aber bewirtschaften Olivenhaine, die in der Frostperiode günstiger standen als unsere. Daraufhin haben sie diese natürlich auch gut gegen die Olivenfliege verteidigt – mit biologischen Mitteln, versteht sich. Das haben wir uns dieses Jahr gespart, weil wir ja vorher bereits gesehen haben, dass sich da weder Blüten noch Früchte bilden. Unsere Erntehelfer dürfen hier ein bisschen Ernteluft schnuppern – und vor allem am Abend das frischeste aller frischen Olivenöle genießen!
Die zweite gute Nachricht: Wir haben uns neue Flaschen namens „Willy New“ ausgesucht, die mit einem neuen Verschluss namens „tappo anti rabbocco“ versehen sind. Das heißt übersetzt: gegen das Nachfüllen. Aber auch „anti goccia“, also gegen das lästige Tropfen am Flaschenhals. Insgesamt lässt sich dieser Verschluss besser öffnen und wieder verschließen – und das Olivenöl lässt sich besser dosieren.
Die dritte Nachricht: Wir professionalisieren das Abfüllen, Etikettieren und den Transport nach Erding, indem unsere Ölmühle Agostini das alles maschinell für uns übernimmt. Eine Spedition wird uns dann Anfang November die Flaschen direkt in den Rittersaal von Schloss Aufhausen liefern, wo am 11. November unser großes Olivenöl-Erntedankfest stattfindet. Wir bringen lediglich die vorbestellten 5-Liter-Kanister im eigenen Auto mit.
Grund dafür ist auch: Wir werden nicht jünger! Das Schleppen von Gewichten wollen wir weder meinen Titanhüften noch Michaels Bandscheiben länger zumuten. Spätestens beim Verkauf der Belleggia-Golfschuhe habe ich gemerkt, wie viel leichter Schuhkartons gegenüber Olivenölflaschen sind! Damit wir beides weiterhin mit Leidenschaft machen können, nun diese Lösung. Schließlich heißt mein Lebensmotto: Mut zur Veränderung!
Ach ja, zum Schluss noch eine gute Nachricht: Wer meinen Roman „Das Limoncello-Quartett – Vier Freundinnen auf Glückssuche in Italien“ bisher nicht als E-Book lesen wollte oder konnte, dem winkt „Erlösung“ in Gestalt eines Berliner Verlags, der mein Buch drucken möchte. Das kann allerdings noch etwas dauern. Bis dahin vielleicht doch E-Book? Macht durchaus Spaß und hat immer das richtige Leselicht!