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Olivenöl-Erntedankfest am 13. November auf Schloss Aufhausen bei Erding

Olio & aceto, erbe & vino  – Olivenöl & Essig, Kräuter & Wein

  1. Olivenöl-Erntedankfest mit Verkostungen auf Schloss Aufhausen bei Erding

Sonntag, 13. November 2016, 12-17 Uhr

Frischer kann man italienisches Olivenöl extra vergine nicht probieren: Im Oktober werden die Oliven per Hand geerntet und sofort in die Ölpresse gebracht, am Sonntag, 13. November, reichen Heidi Rauch und Michael-A. Konitzer dieses herrlich fruchtige Olivenöl „Olio Piceno“ zur Verkostung –  beim 4. Olivenöl-Erntedankfest auf Schloss Aufhausen bei Erding! Das Motto in diesem Jahr: „Olio & aceto, erbe & vino“, d. h. frisches Olivenöl aus der Ernte im Oktober 2016, traditionell hergestellter Balsamico-Essig, Naturkräuter und Weine – das sind nur einige der Köstlichkeiten, die es von 12 bis 17 Uhr im schönen Rittersaal zu probieren gibt. Unkostenbeitrag: 5 Euro. Adresse: Schlossallee 28, S-Bahnstation Aufhausen.

Olivenöl-Flaschenparade im Rittersaal von Schloss Aufhausen
Olivenöl-Flaschenparade im Rittersaal von Schloss Aufhausen

Über 100 Besucher pilgern jedes Jahr zu diesem Ereignis. Sie kommen auch, weil die beiden Teilzeit-Olivenbauern Heidi Rauch und Michael-A. Konitzer zusätzlich zu ihrem von verschiedenen Kleinbauern ehrlich produzierten Olivenöl stets kulinarische Genüsse aus der mittelitalienischen Region Marken im Gepäck haben, die es sonst hier nicht gibt. So etwa die gefüllten und fritierten Olive Ascolane, die hauchdünnen Maccheroncini di Campofilone, zu denen Ireneo Tucci, der auch sein Limonolio dabei hat, salsa al tartufo, also Trüffelsauce, beisteuert, die Pasta aus dem Urweizen Khorosan Saragolla, die Berglinsen aus der Hochebene von Castelluccio, aus denen Hobbykoch Michael Konitzer eine köstliche Linsensuppe zaubert, die schwarzen Kichererbsen uvm.

Mit dabei in diesem Jahr erstmals: Kräuterfee Maiga Werner, die aus ihrem Naturkräutergarten im Hunsrück u. a. Kräuter-Krokant und Quittenkonfekt mitbringt; die Weine kommen von Giulio und Pamela vom Weingut Le Senate, Altidona, deren zwei Rotweine in den Marken aus französischen (!) Trauben gewonnen werden, und von Alessandra und Gerhard vom Bio-Weingut Fiorano, Cossignano, die drei Rotweine, zwei Weißweine, einen Rosé und Grappa Barrique dabei haben. Nicht fehlen dürfen Bianca Kempkes und Uli Simeth, die wieder zur Aceto Balsamico-Verkostung einladen (7, 10 und 15 Jahre alter, traditionell hergestellter Balsamessig) und ihren selbsthergestellten Nocino, Likör aus grünen Walnüssen, und Eierlikör ausschenken. Bianca zaubert außerdem köstliche Auberginencreme, und die beiden bringen von ihrem Domizil am Gardasee Lugana, Salami– und Käse-Spezialitäten mit.

Das Olivenöl-Erntedankfest ist natürlich eine ideale Gelegenheit, Weihnachtsgeschenke zu kaufen, wie die vegane Bio-Olivenöl-Seife oder den Süßwein Vino Cotto in der bauchigen Flasche. Außerdem verkauft Claudia Bachmair-Vogl wieder edle Tücher und Taschen.

Ansonsten gibt es noch den beliebten Schinken von der Metzgerin Stipa Carolina, einer Nachbarin von Heidi Rauch und Michael-A. Konitzer, die seit 2008 zusammen mit einer befreundeten Familie ein Haus mit Olivenhain, Feigen- und Zitronenbäumen in den südlichen Marken, unweit der Adria, besitzen. Aus den Zitronen stellen sie 34-prozentigen Limoncello her, aus den Früchten Feigen- und Orangenmarmelade, aus den beim Baumschnitt anfallenden Olivenblättern gesunden Olivenblätter-Tee. Im Nebenraum wird ein Film über die Olivenernte gezeigt und Michael Konitzer hält einen Vortrag, der viel Wissenswertes rund um handwerklich produziertes Qualitäts-Olivenöl vermittelt.

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Olivenernte bei Tiziano mit wertvollen Tipps gegen die Olivenfliege

Wie schön! Es gibt sie noch: intakte Oliven, die prall am Baum hängen, mit kräftigen Kämmbewegungen von uns ins Netz fallen und am Abend zu bestem Olivenöl verarbeitet werden. Tiziano Aleandri hat es geschafft, der Olivenfliege zu trotzen. Nun wird er bestürmt, wie er das gemacht hat. Denn rundherum: Entsetzen, Enttäuschung, Fatalismus.

Soooo viele schöne Oliven!
Michael freut sich über soooo viele schöne Oliven!

So titelte der „Corriere Adriatico“ am 17. Oktober 2016: „Meteo e mosche, oliva tenera ko„. Übersetzt: Wetter und Fliegen haben die Olive k. o. geschlagen. Wobei sich das Wort „tenera“ für weich auf die fleischige Sorte unserer Region, olive ascolane tenera, bezieht, die besonders gern von der Olivenfliege heimgesucht wird: 70 Prozent Ernteausfall sind hier zu beklagen! Übrigens hat ein anderer Schädling auch etliche Weinreben befallen, so dass Tizianos Nachbar vom Weingut Paolini & Stanford ebenfalls große Ernteeinbußen verzeichnet.

Tiziano verrät Heidi Rauch sein Olivenfliegen-Bekämpfungs-Geheimnis.
Tiziano verrät Heidi sein Olivenfliegen-Bekämpfungs-Geheimnis.

Tiziano, unser Meister des Olivenbaumschnitts, hat eine „formula magica„, eine magische Formel gefunden, um die vermaledeite Olivenfliege biologisch unschädlich zu machen: Er spritzt bei jedem erhöhten Befall, den ihm die gelbe Monitor-Falle meldet, eine Lösung aus den drei Komponenten Kupfer, Eiweiß-Köder und „Laser“, ein Bio-Insektizid auf der Basis von Spinosad. In diesem zu feuchten und zu wenig heißen Sommer hat er das gut ein halbes Dutzend Mal getan. Wir werden seinem Beispiel ab Juli 2017 folgen!

Die oben hängenden Oliven werden vom elektrischen Rüttelkamm erreicht.
Die oben hängenden Oliven erreicht der elektrische Rüttelkamm.

Wir hatten wieder viel Spaß bei der Ernte, denn Tiziano hat uns eine Sorte zugewiesen, die leicht zu ernten ist: Pendolino heißt sie. Tatsächlich pendeln ihre Äste fast bis zum Boden, so dass die Oliven leicht mit den Handkämmen erreichbar sind. Nur für die Baumkrone braucht es die elektrischen Rüttelkämme (zu sehen auch auf unserem Ernte-Film auf dieser Seite).  Das gemeinsame Mittagessen an einer großen italienisch-deutschen Tafel in der Pizzeria von Tizianos Schwester Paola hatten wir uns trotzdem redlich verdient. Denn natürlich ist für städtische Schreibtisch-Menschen die Olivenernte ein etwas ungewohnter muskulärer Einsatz. Da helfen 18-Loch-Golfrunden als vorbereitendes Training nur bedingt….

Meine 88-jährige Mama hilft bei der Ernte und wird am 13. November an der Kasse sitzen.
Heidis 88-jährige fitte Mama hilft bei der Ernte und wird am 13. November an der Kasse sitzen.

Nach der Ernte durften wir ganz frisch eine Mischung, ein so genanntes „Blend„, aus den Sorten Leccino, Frantoio und Pendolino kosten, ebenso ein reinsortiges Coroncina-Öl. Das Ergebnis: Fruchtigkeit, Bitterkeit und Schärfe, alles vorhanden in der Nase, auf der Zunge und im Rachen. So soll es sein! Besonders bestechend finden wir beim Bio-Olivenöl aus unserer Region immer wieder die ausgeprägte Fruchtigkeit mit Noten von Artischocke, Mandeln, Tomaten, Gras, Kräutern – und natürlich Olive! Also, liebe Olio Piceno-Fans: Sie können sich freuen auf dieses exzellente Olio Piceno, das wir am 13. November auf unserem Olivenöl-Erntedankfest auf Schloss Aufhausen erstmals zur Verkostung und zum Kauf anbieten.

Wir haben schon etliche Vorbestellungen gesammelt und freuen uns sehr, alle Nachfragen befriedigen zu können. Denn auch Bruno & Stefano Aciarri und Bruno Amurri konnten die Olivenfliege biologisch in Schach halten – übrigens besser als diejenigen, die es mit der chemischen Keule versucht haben!

Aus Tizianos Oliven wird in seiner eigenen Mühle exzellentes Olivenöl gewonnen.
Aus Tizianos Oliven wird in seiner eigenen Mühle exzellentes Bio-Olivenöl gewonnen.

 

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Olivenernte wieder teilweise vernichtet – Nachschub aber gesichert!

Wir sind gerade in Italien und mussten erst einmal unseren Schock verdauen: Die Olivenfliege hat wieder ihr Unwesen getrieben – begünstigt von zu mild-feuchtem Wetter sowohl im Winter als auch im Sommer. Trotz unserer biologischen Interventionen (Pheromonfallen, Spritzen mit einer Bio-Lösung) hat die vermaledeite Olivenfliege Anfang September einen Großteil der Ernte in den Marken (und auch in anderen Regionen) vernichtet. Wer vor Ort war (wir leider nicht), hat schon ab Mitte September schnell geerntet, um mit einem Ertrag von ca. 8 Prozent („normal“ sind 12-15 Prozent) zu retten, was zu retten ist.

Unsere Oliven mit Einstichen von der Olivenfliege und verschrumpelt
Unsere Oliven mit Einstichen von der Olivenfliege und verschrumpelt

Wir haben glücklicherweise zwei Bio-Bauern, Tiziano in Offida und Bruno in Petritoli, die so gewissenhaft, engagiert und unerbittlich kämpferisch sind, dass sie der Olivenfliege – wie einst Asterix den Römern – getrotzt haben. Das heißt: Der Olivenöl-Nachschub ist gesichert! Alle, die schon vorbestellt haben und/oder zu unserem Olivenöl-Erntedankfest am 13. November ins Schloss Aufhausen bei Erding kommen, werden in den Genuss des fruchtig-frischen Olivenöls aus den Marken kommen. Wir fahren am 3. November voll bepackt – auch mit anderen kulinarischen Köstlichkeiten – zurück. Dann muss das Olivenöl ein bisschen ruhen, damit sich die letzten Schwebstoffe absetzen können, bevor wir es in Flaschen abfüllen.

Olivenhain bei Sorrent
Olivenhain bei Sorrent, sieht nur auf dem Foto nicht steil aus

Zur Zeit sind wir an der Amalfiküste, wo wir die steilsten Olivenhaine aller Zeiten gesehen haben. Hier krallen sich die Bäume regelrecht an den Felsen bzw. sitzen auf Steinterrassen. Die Netze sind permanent zwischen den Bäumen zu einer Rolle gewickelt gespannt, so dass man sie bei Bedarf nur aufspannen muss. Nachteil: In diesen Steillagen erntet man offensichtlich vor allem die überreifen Oliven, die von allein in die Netze fallen. Aber auch dieses Jahr: keine Früchte am Baum! Wir haben natürlich eine Kostprobe gekauft (aus Massa Lubrense, wahrscheinlich von der Ernte 2015, was natürlich nicht auf dem Etikett steht!). Und was sollen wir sagen: grässliches Olivenöl. Kein fruchtiger Geruch, keine Bitterkeit und Schärfe, nur seifig, geschmacklos.

Da freuen wir uns auf Tizianos und Brunos Olivenöl und danken der Olivengöttin Athene, dass sie diese Oasen inmitten der heuschreckenartigen Schädlingsinvasion verschont hat!