Kann ich auch daran teilnehmen, wenn ich gar nicht kochen kann? Aber ja doch! Wir freuen uns, wenn genussfreudige Menschen an unseren Olivenölschul-Abenden teilnehmen. Die nicht-kochenden Männer oder Frauen schneiden dann eben nur Zucchini oder Tomaten! Es geht einfach darum, die Sinne ein bisschen zu schärfen für gutes und schlechtes Olivenöl. Und darum, die verschiedensten Einsatzmöglichkeiten in der Küche – beim Backen und Braten, beim Kochen und Konfieren – zu demonstrieren. Und es geht um viel Spaß dabei!
Ein großer Dank an dieser Stelle dem aktuellen Slow Food-Magazin mit dem Themenschwerpunkt „Öle und Fette“. Auch hier wird mit dem Ammenmärchen aufgeräumt, dass man Olivenöl nicht erhitzen soll. Unsinn! Es ist sogar das am hitzebeständigste Öl! Aber natürlich gehen über 180 Grad die gesunden Polyphenole kaputt. Das gesündeste übrigens hat einen fast unaussprechlichen Namen: Hydroxytyrosol! Wir können diesen Zungenbrecher inzwischen tatsächlich auswendig! Er steht für ein hochaktives Antioxidans, das eben für die vielen gesundheitlichen Effekte ehrlich produzierten Olivenöls verantwortlich ist.
Bis zum 18. Dezember sind wir noch in Bayern und können gern unser frisches Olivenöl von der Ernte Oktober 2016 als Geschenk verschicken oder einen Geschenk-Gutschein für unsere Olivenölschul-Abende in Berlin (20., 21. Januar, 17., 18. Februar) und München (17. März, 6. April und 12. Mai) ausstellen. Besonders glücklich sind wir darüber, dass unser neuer Veranstaltungsort in München den schönen Namen „Koch Dich glücklich!“ trägt. Ja, dazu möchten wir gern beitragen! Und das Kochstudio liegt auch noch im schönen Glockenbachviertel, unweit der U-Bahnstation Fraunhofer Straße.
Vom 19. bis 27. Dezember sind wir in Berlin und beliefern gern alle Interessenten dort! Wir freuen uns auf ein frohes Weihnachtsfest in meiner Heimatstadt mit lieben Freunden und Verwandten, allen voran meiner Mama, deren „Steckenpferd“, unser gesunder Olivenblättertee so gut wie ausverkauft ist! Nachschub dafür gibt es erst wieder im Sommer 2017!
Im Januar werden wir in den Marken Nachschub von allem holen, was jetzt bereits ausverkauft ist. Hier möchte ich an erster Stelle die Berglinsen aus Castelluccio nennen, mit deren Verkauf wir die Erdbebenopfer dort unterstützen. Der Ort ist komplett zerstört, die Bewohner, einschließlich unserer Linsen-Lieferantin, leben zur Zeit im Hafenort San Benedetto del Tronto. Auf diesem Weg wollen wir das Leid dort ein bisschen lindern helfen. Also: Auch da nehmen wir Vorbestellungen an – info@oliopiceno.de.
In diesem Sinne wünschen wir allen eine schöne Weihnachtszeit!
Wie schön! Es gibt sie noch: intakte Oliven, die prall am Baum hängen, mit kräftigen Kämmbewegungen von uns ins Netz fallen und am Abend zu bestem Olivenöl verarbeitet werden. Tiziano Aleandri hat es geschafft, der Olivenfliege zu trotzen. Nun wird er bestürmt, wie er das gemacht hat. Denn rundherum: Entsetzen, Enttäuschung, Fatalismus.
So titelte der „Corriere Adriatico“ am 17. Oktober 2016: „Meteo e mosche, oliva tenera ko„. Übersetzt: Wetter und Fliegen haben die Olive k. o. geschlagen. Wobei sich das Wort „tenera“ für weich auf die fleischige Sorte unserer Region, olive ascolane tenera, bezieht, die besonders gern von der Olivenfliege heimgesucht wird: 70 Prozent Ernteausfall sind hier zu beklagen! Übrigens hat ein anderer Schädling auch etliche Weinreben befallen, so dass Tizianos Nachbar vom Weingut Paolini & Stanford ebenfalls große Ernteeinbußen verzeichnet.
Tiziano, unser Meister des Olivenbaumschnitts, hat eine „formula magica„, eine magische Formel gefunden, um die vermaledeite Olivenfliege biologisch unschädlich zu machen: Er spritzt bei jedem erhöhten Befall, den ihm die gelbe Monitor-Falle meldet, eine Lösung aus den drei Komponenten Kupfer, Eiweiß-Köder und „Laser“, ein Bio-Insektizid auf der Basis von Spinosad. In diesem zu feuchten und zu wenig heißen Sommer hat er das gut ein halbes Dutzend Mal getan. Wir werden seinem Beispiel ab Juli 2017 folgen!
Wir hatten wieder viel Spaß bei der Ernte, denn Tiziano hat uns eine Sorte zugewiesen, die leicht zu ernten ist: Pendolino heißt sie. Tatsächlich pendeln ihre Äste fast bis zum Boden, so dass die Oliven leicht mit den Handkämmen erreichbar sind. Nur für die Baumkrone braucht es die elektrischen Rüttelkämme (zu sehen auch auf unserem Ernte-Film auf dieser Seite). Das gemeinsame Mittagessen an einer großen italienisch-deutschen Tafel in der Pizzeria von Tizianos Schwester Paola hatten wir uns trotzdem redlich verdient. Denn natürlich ist für städtische Schreibtisch-Menschen die Olivenernte ein etwas ungewohnter muskulärer Einsatz. Da helfen 18-Loch-Golfrunden als vorbereitendes Training nur bedingt….
Nach der Ernte durften wir ganz frisch eine Mischung, ein so genanntes „Blend„, aus den Sorten Leccino, Frantoio und Pendolino kosten, ebenso ein reinsortiges Coroncina-Öl. Das Ergebnis: Fruchtigkeit, Bitterkeit und Schärfe, alles vorhanden in der Nase, auf der Zunge und im Rachen. So soll es sein! Besonders bestechend finden wir beim Bio-Olivenöl aus unserer Region immer wieder die ausgeprägte Fruchtigkeit mit Noten von Artischocke, Mandeln, Tomaten, Gras, Kräutern – und natürlich Olive! Also, liebe Olio Piceno-Fans: Sie können sich freuen auf dieses exzellente Olio Piceno, das wir am 13. November auf unserem Olivenöl-Erntedankfest auf Schloss Aufhausen erstmals zur Verkostung und zum Kauf anbieten.
Wir haben schon etliche Vorbestellungen gesammelt und freuen uns sehr, alle Nachfragen befriedigen zu können. Denn auch Bruno & Stefano Aciarri und Bruno Amurri konnten die Olivenfliege biologisch in Schach halten – übrigens besser als diejenigen, die es mit der chemischen Keule versucht haben!
Gerade kam die Juni-Ausgabe des Gourmet-Journals „Der Feinschmecker“ heraus. Titelthema: Die 50 besten Olivenöle. Natürlich kommt da nicht ein einziges Olivenöl aus den Marken vor. Kein Wunder, die erzeugten Mengen sind viel zu klein. Denn in dem hügeligen Gelände rund um Ascoli Piceno müssen die Oliven mühsam per Hand geerntet werden. Echte Hand-Arbeit also! Die Sieger in diesem Test kommen fast ausnahmslos aus Andalusien, seltener aus der Toskana, und das liest sich dann folgendermaßen: 14.500 Olivenbäume oder ein Zusammenschluss von 32 Herstellern mit 1.265 Hektar Olivenhainen oder gar 33.000 Olivenbäume! Klar, dass die mechanisch geerntet werden, mit riesigen Maschinen, die durch die Haine pflügen.
Zum Vergleich: In den Marken hat ein Olivenbauer durchschnittlich 4 Hektar Grund, unser größter Olivenbauer hat 1.000 Bäume, weil er Land dazu gepachtet hat, die meisten wesentlich weniger. Und alle ernten mit Hand-Kämmen. Bei den Preisen dieser „weltbesten Olivenbäume“ wird mir ganz anders: Da kostet eine 0,25 Liter-Flasche „Grand Cru“ aus der Toskana sagenhafte 17 Euro! Das sind 68 Euro für einen Liter!!! Oder einer aus der Lombardei 30 Euro für die 0,5 Liter-Flasche! Das sind auch 60 Euro für den Liter! Zum Vergleich: Bei uns kostet die Liter-Flasche 20 Euro. Ein fairer Preis, wie wir finden. Denn wir wissen, wie viel Arbeit über das ganze Jahr in der Pflege eine Olivenhains steckt, wie mühsam die Ernte ist – aber auch wie befriedigend das ist, wenn man das Produkt seiner Hände Arbeit sieht und die einzigartige frische Qualität schmeckt.
Vor kurzem fuhren wir in der Münchner Gollierstraße am neuen Café Kubitschek vorbei. Und was steht da in dicken Lettern auf dem Schaufenster: „Fuck the Backmischung!“ Ich hätte mich ausschütten können vor Lachen. Recht so! Denn was wird uns da nicht alles untergejubelt. So schreibt Ökotrophologin Barbara Konitzer in meinem Buch „Mut zum neuen Knie!“ ganz richtig: „Im industriellen Backgewerbe dienen die Enzyme als so genannte Hilfsstoffe. Diese müssen nicht deklariert werden, und niemand weiß eigentlich so genau, was wir an `Hilfsstoffen` essen. Sie fallen unter das Betriebsgeheimnis.“
Kein Geheimnis ist der Inhalt unseres handgeernteten Olivenöls: Es besteht zu 100 Prozent aus dem Öl der ganzen Olive, ja, aus der gesamten, gesunden Frucht, inkl. Kern. Es gibt 0,0 Zusatzstoffe! Ganz anders die anderen Öle. So testete das Öko-Test-Magazin in seiner Mai-Ausgabe „Hochwertige Speiseöle“ und kam zu dem Schluss: „Viel Geld für richtig schlechte Qualität“. Was findet sich da nicht alles in Arganöl, Leinöl, Kürbiskernöl oder Walnussöl: Weichmacher, PAK (= polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) und Mineralöl!!!! Auch Rückstände von Altlasten-Pestiziden stellten die Tester fest. Insgesamt fällt knapp die Hälfe aller Öle mit einem „mangelhaft“ oder „ungenügend“ durch.
Noch einmal zurück zum „Feinschmecker“: „Transparenz bei der Herkunft der Oliven ist ein Zeichen von Qualität. Für ein gutes Öl steht der wirkliche Produzent mit seinem Namen ein! (…)“ Weiter meinen die Autoren richtig, dass die Nennung der einzelnen Olivensorten der Glaubwürdigkeit des Herstellers dient, und sie schreiben, dass nur wenige Produzenten den Erntejahrgang der Oliven angeben. Wir haben das mit unserem Olio Piceno von Anfang an also richtig gemacht: Auf der Frische-Banderole steht immer der Olivenbauer, immer der Name der Ölmühle und immer das Erntedatum. Wir schreiben immer, welche Sorten wir gerade im Angebot haben. Also aktuell zwei Olivenöle von unseren beiden Brunos: das eine im Oktober, also früh geerntet, daher grüner ein Blend aus den Sorten Frantoio und Leccino, das andere spät im November geerntet, ein Blend aus Sargano und Carboncella.
Glücklicherweise finden sich immer mehr Gleichgesinnte, die selbstverständlich nur Natursauerteigbrot kaufen (etwa von der Münchner Hofpfisterei), die ihr Gemüse beim Bauern nebenan bzw. auf dem Markt kaufen, ihr Fleisch (höchstens einmal die Woche!) beim Bio-Metzger ihres Vertrauens etc. Wir freuen uns sehr, dass wir über diesen Blog nun auch einen Aceto Balsamico-Hersteller unseres Vertrauens gefunden haben: Bianca aus Pullach bei München hat einen netten Kommentar auf dieser Seite hinterlassen und erzählt, dass sie das Gleiche, das wir mit unserem Olivenöl machen, nämlich kleine Hersteller unterstützen, mit Aceto Balsamico tut. Es war Sonntag und wir fuhren zufällig zu Freunden ganz in ihrer Nähe. Also machten wir kurzerhand einen Abstecher und probierten drei Altersstufen ihres Acetos von der „Acetaia Pagani“, die seit 1974 bei Modena Balsamessig produziert: 7 Jahre alt – wow, wunderbar; 10 Jahre alt, deutlich süßer; 15 Jahre alt, dickflüssig und ideal für Süßspeisen. Eine wahre Geschmacksexplosion im Gaumen!
Inzwischen habe ich schon zwei Mal mein absolutes Sommer-Lieblingsgericht gegessen: Mozzarella mit Tomaten und Basilikum – mit Olio Piceno und Aceto von der Familie Pagani, einmal den 7-Jährigen, einmal den 10-Jährigen. Was soll ich sagen: Nie mehr kommt mir etwas anderes auf den Tisch! Damit auch Sie den richtigen Aceto Balsamico zu unserem Olio Piceno nehmen, hier der Link zu Biancas Schneider-Atelier in Grünwald, wo immer ein paar Flaschen für ihre Kunden bereitstehen.
Und zum Schluss noch ein Lese-Tipp: Wenn Sie mehr über die Marken von mir lesen wollen, schauen Sie sich www.reise-stories.de an. Auf diesem Portal bin ich neue Autorin und habe als ersten Text etwas über die südlichen Marken, die „Toskana für Arme“ geschrieben. Viel Spaß beim Lesen – und beim guten Essensgenuss!
Wir sind jetzt seit einer Woche wieder zurück aus den Marken und haben unsere Warteliste abgearbeitet. 110 Liter haben wir in drei Edelstahl-Kanistern mitgebracht – 50 sind schon wieder verkauft. Wir freuen uns sehr über die Nachfrage. Klar, Sommerzeit ist Olivenölzeit. Jeder schwärmt von knackigen Salaten und meinem Lieblingsgericht: Mozzarella mit Tomaten und Basilikum in einer herrlichen Tunke aus Aceto Balsamico und Olio Piceno. Schön viel davon, damit man das leckere Gemisch mit frischem Olivenöl auftunken kann.
Besonders freut es uns, wenn unser Kunden erzählen, dass sich ihre fast erwachsenen Kinder in unser Olivenöl verliebt haben! Das Olivenöl, das wir diesmal von Bruno mitgebracht haben ist wieder eine besondere Mischung – aus den Sorten Sargano, Ascolana Tenera und Raggia. Wie immer hat dieses preisgekrönte Bio-Olivenöl die besonderen Qualitätsnoten „amaro e piccante“, d. h. bitter und scharf, gepaart mit einer harmonischen Fruchtigkeit.
Nachdem Bruno unser Öl aus seinen großen Tanks abgefüllt hat, die sofort wieder sauerstofflos verschlossen werden, bekamen wir eine Lehrstunde in Sachen Olivenfliege. Bruno führte uns zu einer gelben Klebefalle in einem seiner jüngeren Bäume und zeigte uns das winzige Biest, das sich so gern in die fleischigen Oliven frisst. Wie ein Arzt schrieb er auf, welches Bio-Mittel wir dagegen kaufen sollten, was wir gleich am nächsten Tag taten. Und siehe da: Heute erreichte uns eine e-mail unseres Nachbarn, der ebenfalls biozertifiziertes Olivenöl erzeugt, dass die Olivenfliege nun tatsächlich die Provinz Ascoli Piceno erreicht habe und es angeraten sei, das Bio-Spray zu verwenden. Diese Behandlung, „il trattamento“, lassen wir nun in unserem Olivenhain machen. Und auch unsere Nachbarbauern tun dies, nachdem wir ihnen eine Flasche des Mittels geschenkt haben. Schließlich wollen wir uns die Ernte von dem lästigen Schädling nicht verderben lassen.
Ansonsten habe ich in unserer Casa ein neues Obst-Rührkuchenzept mit Olivenöl ausprobiert: Zunächst hielt ich mich an das Rezept und machte den Kuchen mit Butter und Pfirsichen. Dann habe ich mich getraut, das Ganze noch einmal mit Olivenöl und Feigen von unserem Baum zu machen. Dabei nimmt man statt 100 g Butter jeweils 75 ccm Olivenöl. Beim Rühren des cremigen Teigs schmeckte das Olivenöl noch ziemlich hervor. Ich gab die abgeriebene Schale einer Bio-Zitrone, den Inhalt einer Vanilleschote und etwas Zimt dazu. Aber das wäre gar nicht nötig gewesen. Nach der guten Stunde Backzeit (160 Grad) verschwindet der Olivenölgeschmack vollständig. Der Kuchen wird schön saftig, evtl. etwas fester als mit der Butter. Wer das Rezept komplett haben möchte, kann mir gern eine Mail schicken. Ich versende es dann zuverlässig.
Eine weitere interessante Idee habe ich im aktuellen Slow Food-Magazin entdeckt: Tee aus Olivenblättern. Das probieren wir gleich bei unserem nächsten Besuch in den Marken Anfang September aus. Bis dahin müssen die Olivenöl-Vorräte reichen. Aber wir legen auch gern wieder eine Warteliste an! Also: Wir freuen uns über Bestellungen und wünschen allen Lesern dieses Blogs einen genussreichen Sommer!