Allgemein, Olivenöl

Oliven-Endspurt und: 9. November Olivenölfest auf Schloss Aufhausen bei Erding!

Anfang September waren wir wieder ein paar Tage in unserer Casa in den Marken und haben u. a. unsere Oliven inspiziert. „Nebenbei“ haben wir auch Feigen und Birnen geerntet, und mein lieber Mann Michael Konitzer hat daraus leckere Feigen- und Birnen-Marmelade gemacht.

Michael kocht unsere Feigen zu leckerer Feigenmarmelade.
Michael kocht unsere Feigen zu leckerer Feigenmarmelade.

Ich habe übrigens meine ersten Brote selbst gebacken – mit der eher unbekannten Lékué-Schale, einem spanischen Designprodukt aus Silikon, das für einen Küchen-Laien wie mich wunderbar einfach funktioniert. Die Bio-Vollkornmehl-Brote mit Olivenöl ohne Kneten machen fast gar keine Arbeit und schmecken super! Danke, liebe Bianca, für diesen tollen Tipp, der im Weißbrot-„Paradies“ Italien wirklich Gold wert ist. Ich habe gleich noch beim Lakeland-Küchenversand zwei weitere Brotbackschalen bestellt – eine für unseren Erdinger Haushalt und eine zum Verschenken für eine liebe Freundin.

Brot aus der Lékué-Silikon-Brotbackschale mit Vollkornmehl von Bruno und Olivenöl.
Brot aus der Lékué-Silikon-Brotbackschale mit Vollkornmehl von Bruno und Olivenöl.

Zurück aber zu unseren Oliven: Leider war die tolle Behandlung mit unserem Bio-Mittel überflüssig! Die Olivenfliege fand in diesem auch in den Marken viel zu feuchten und viel zu wenig heißen Sommer ideale Vermehrungsbedingungen und hat sich gerade an unseren fleischigeren Sorten gelabt. Das bedeutet: Jetzt schon gibt es „Fallobst“, d. h. wurmstichige Oliven, die heruntergefallen sind. An den Bäumen hängen zum Teil intakte, zum Teil auch befallene Oliven. Und dies wiederum bedeutet: Unsere eigene Ernte wird wieder eher schlecht ausfallen. Wir wollen Mitte Oktober beginnen und können nur noch hoffen, dass die intakten Oliven bis dahin wahre Kämpfernaturen sind.

Einige unserer Oliven sehen trotz Olivenfliegen-Attacke recht gesund aus.
Einige unserer Oliven sehen trotz Olivenfliegen-Attacke recht gesund aus.

Glücklicherweise sieht es bei unseren Bio-Bauern Bruno Amurri und Tiziano Aleandri weiter im Hinterland nicht so schlimm aus. So schön ja unsere Lage nur drei Kilometer vom Meer entfernt ist, so fatal ist sie für die Oliven. Gute Nachricht: Dank des üppigen Regens gedeihen unsere neuen Olivenbäume prima. Hier haben wir ja Sorten wie die kleine, feste Carboncella gepflanzt, die hoffentlich von der Olivenfliege verschmäht werden. Aber bis zur ersten Ernte unseres „halbwüchsigen Nachwuchses“ dauert es noch drei bis vier Jahre.

Ein schöner Artikel über uns ist in der Erdinger Ausgabe des Münchner Merkurs erschienen. Titel: „Zwei Aufhausener auf Olivenöl-Mission“. Kaum zurückgekehrt aus Italien, werde ich überall auf den Artikel angesprochen – in der Erdinger Buchhandlung, beim Uhrmacher, in meinem Bridge-Kreis. Und neue Kunden aus dem Landkreis, die gleich zum Abholen kamen, hat er uns auch beschert. Nun sind wir bis auf drei Liter ausverkauft und vertrösten alle auf die neue Ernte – und auf unser 2. Olivenöl-Erntedankfest am Sonntag, 9. November, auf Schloss Aufhausen bei Erding, wo ich ja auch mein Büro habe.

Malerin Karin Hoyler stellt ihre Fresco-Malereien am 9. November auf Schloss Aufhausen aus.
Malerin Karin Hoyler stellt ihre Fresco-Malereien am 9. November auf Schloss Aufhausen aus.

Im schönen Rittersaal freuen wir uns von 12 bis 17 Uhr auf viele Interessenten und Freunde, die drei verschiedene, superfrische Olivenöle probieren können. Dazu gibt es unseren Olivenernte-Film mit Vortrag, eine Lesung aus meinem im März 2015 erscheinenden Olivenöl-Buch – und eine Ausstellung: Karin Hoyler malt im Fresco-Stil alter Villen u. a. wunderbar dazu passende Oliven- und Limonen-Motive. Und für einen Unkostenbeitrag von 5 Euro kommen viele kulinarische Kostproben aus unserer Region auf den Tisch: die oben erwähnten Marmeladen, Limoncello aus unseren eigenen Zitronen, Vino Cotto und Rosso Piceno-Rotwein, Linsen aus Castelluccio, Schinken, Porchetta (Spanferkel), Olive Ascolane, Aceto Balsamico von Bianca und Uli sowie – ganz neu – Mandelkekse von Christian Paci, 14, der Konditor werden will und jetzt schon eifrig übt. Die Mandeln sind von unseren eigenen Mandelbäumen, das Rezept ist angelehnt an die berühmten Ricciarelli di Siena.

Mandelkekse à la Ricciarelli di Siena von Chistian Paci
Mandelkekse à la Ricciarelli di Siena von Chistian Paci

Christians Bruder Valerio war übrigens gerade zweieinhalb Monate in München, um Deutsch zu lernen. Im Eiscafé Venezia in Schwabing hat er seine ersten Arbeitserfahrungen gemacht und war ganz begeistert über die freundlichen Münchner! Sobald er nächsten Juni seine Ausbildung fertig hat, will der 18-Jährige unbedingt wieder nach München zum Leben und Arbeiten kommen. Zum Dank für unser Engagement haben wir von nonna Rita nun einen noch größeren Korb mit Gemüse aus dem Garten mitbekommen. Darunter sind viele Auberginen, die ich gestern auf meine eigene, eher praktisch orientierte Weise verarbeitet habe.

Valerio Paci bei seinem ersten Job im Eiscafé Venezia in München-Schwabing
Valerio Paci bei seinem ersten Job im Eiscafé Venezia in München-Schwabing

Normalerweise werden Auberginen ja in Olivenöl ertränkt. Davon hätten wir zwar genug, aber ich wollte das Gespritze und Gewende in der Pfanne nicht. Also habe ich sie in längliche Streifen geschnitten, gesalzen und nur leicht mit Olivenöl bepinselt auf den Grillrost im Ofen gelegt. 25 Minuten auf 200 Grad grillten sie da vor sich hin. Danach kamen sie mit wenig Olivenöl und zwei, drei Spritzern unseres scharfen Peperoncino-Olivenöls in eine Auflaufform – zusammen mit Tomaten, Paprika, roten Zwiebelringen, Knoblauch-Zehen, Scamorza-Käse und Kochschinken-Würfeln. Das Ganze habe ich nur mit etwas Kräutersalz, Pfeffer und kleingehacktem Basilikum gewürzt und mit Parmesan bestreut. 40 Minuten auf 225 Grad in den Backofen, dann noch einmal Parmesan drüber und nur noch 5 bis 10 Minuten grillen. Fertig ist der Auberginen-Auflauf „con tutto“. Sehr schmackhafte Verwertung von allem, was der Kühlschrank bzw. der Gemüsekorb so hergeben.

Am 9. November überlasse ich das Kulinarische allerdings meinem sehr viel besser kochenden Mann. Wir freuen uns auf viele Gäste – Sie dürfen den Olivenfest-Termin ruhig weitersagen!

 

 

 

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