Die Olivenölschule by Olio Piceno geht in die Sommerpause! Am 28. September sind wir noch einmal im Münchner Kochstudio Bilou, danach dann zur Olivenernte im Oktober in den Marken. Und am 13. November laden wir zu unserem großen Olivenöl-Erntedankfest auf Schloss Aufhausen bei Erding. Save the date!
Mit unseren Schülern haben wir nicht nur gekocht, gelacht und geschlemmt, sondern auch die Testsieger der letzten Monate (Stiftung Warentest, Feinschmecker) blind verkostet und müssen feststellen: Sie haben uns überhaupt nicht überzeugen können! Vor allem die bei diesen Tests hochgelobten Spanier sind uns viel zu bitter, zu unausgewogen – und dann noch doppelt so teuer wie unser Olivenöl!
Wir sind natürlich Italien-Fans. Aber auch der sizilianische Feinschmecker-Testsieger hat es bei uns nicht „aufs Treppchen“ geschafft. Dafür möchte ich an dieser Stelle einen Roman empfehlen, der auf Sizilien spielt und einen wunderbaren bajuwarisch-italienischen Stil pflegt: Die Rede ist vom zweiten Tante Poldi-Roman von Mario Giordano, Titel: „Tante Poldi und die Früchte des Herrn“. Olivenöl kommt kaum vor, dafür ist das bei Lübbe erschienene Buch ein herrlich-süffisanter Krimi im Weinberg, der mir als Nicht-Krimi-Fan total Spaß macht – wegen der kuriosen Titelheldin Poldi (über 60 und allen leiblichen Genüssen sehr zugetan), wegen seiner originellen Sprach-Girlanden und der sizilianischen Lebensfreude am Zubereiten frischer Lebensmittel!
Die nebenstehenden Pasta Alfredo werden im Original mit Butter zubereitet. Klar, dass wir Olivenöl nehmen! Damit unsere Blog-Leser auch ein bisschen von der Olivenölschule profitieren, hier die von uns zusammengestellten 10 Merkmale für gutes Olivenöl:
- Angabe des Erntezeitpunkts auf der Flasche; Mindesthaltbarkeit 18 Monate – wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum auf dem Etikett steht, kann man zurückrechnen.
- Angabe der regionalen Herkunft („aus EU-Ländern“ ist ein sicheres Zeichen für Gepansche)
- Ernteart manuell. Nur schonende Handernte garantiert, dass das Olivenöl aus unverletzten Oliven gewonnen wurde.
- Verarbeitung der Oliven am selben Tag (nur das garantiert, dass noch kein zersetzender Oxidationsprozess eingesetzt hat; fermentierte Oliven sind verdorben und haben keine gesunden Polyphenole mehr).
- Dunkle Flasche. Licht ist ein natürlicher Feind des Olivenöls. Helle Flaschen, die das Siegel UV-undurchlässig tragen, sind auch zulässig, aber selten zu finden. Umkarton ist auch eine Lösung.
- Fruchtigkeit (in der Nase)
- Bitterkeit (am Gaumen)
- Schärfe (beim Schlucken). Die Punkte 6, 7 und 8 zusammen sollten harmonisch ausbalanciert sein – und das sollte man als angenehm schmecken und genießen!
- Fairer Preis, d. h. pro Liter rund 20 Euro. Niedrigere Preise deuten auf industriell hergestelltes Olivenöl hin, wobei umgekehrt ein exorbitant hoher Preis keine Garantie für ein tolles Öl ist. Aber zum Überleben brauchen die kleinen Olivenbauern, die sich das ganze Jahr um die Pflege ihres Olivenhains kümmern, und die mühevolle Handernte praktizieren diesen fairen Preis.
- Angabe der Olivenmühle: höchstmögliche Transparenz! Nur bei Olio Piceno!
Und schließlich noch unser kleiner Olivenöl-Sprachunterricht:
Deutsch: Olivenöl nativ extra (oder Extra natives Olivenöl); extra bedeutet „naturbelassen“
Italienisch: Olio d`oliva extra vergine (vergine = jungfräulich)
Spanisch: Aceite de oliva virgen extra
Französisch: Huile d`olive extra vierge
Englisch: Extra virgin olive oil
Griechisch: Éxtra parthéno elaiólado
Mein lieber Mann, der mal Altgriechisch gelernt hat, konnte das sogar in griechischer Schrift auf die Tafel schreiben! Nur gut, dass wir unser Haus in den italienischen Marken haben….