Allgemein, Olivenöl

Frühe Olivenernte 2017 voller Adrenalin

Das frische Olivenöl muss erst sein Adrenalin verlieren!“ Dieser verblüffende Satz stammt von unserem Bio-Olivenbauern Tiziano, der – zwei Tage nachdem er seine Ölmühle überhaupt eröffnet hat dieses Jahr – unsere 767 Kilo Oliven zu 88 Liter Olivenöl gepresst hat.

Tiziano bei der Arbeit in seiner Ölmühle.
Tiziano bei der Arbeit in seiner Ölmühle.

Ja, wir haben also nach vielen Missernten aufgrund der Olivenfliege endlich wieder eigenes Olivenöl von unseren 30 Bäumen! Juchhu! Zu acht haben wir am 1. Oktober schweißtreibend fleißig gearbeitet und stolz 35 Kisten mit völlig intakten Oliven nach Offida transportiert.

Bodenarbeit für die Frauen...
Bodenarbeit für die Frauen…

Und nun hat das frische Olivenöl, vollgepumpt mit gesunden Polyphenolen, also zu viel Adrenalin? Tatsächlich muss sich das gestresste Frühöl erst absetzen, bevor es seine Aromenvielfalt entfalten kann. Momentan ist es vorwiegend piccante, also scharf, und amaro, bitter. Es fehlt die so wichtige dritte Note: fruttato, die Fruchtigkeit! Wir freuen uns jetzt schon auf die Erfahrung, unser Öl Ende des Monats in seiner entstressten Vollendung zu schmecken. Vorher lassen wir es ruhen – oder kosten nur hin und wieder gierig ein Schlückchen.

....Höhenarbeit für die Männer.
….Höhenarbeit für die Männer.

Es ist für uns auch eine neue Erfahrung, so früh im Jahr zu ernten. Immerhin haben wir dank der Nähe zum Meer und daher zu mehr Feuchtigkeit einen stattlichen Ertrag von 11,5 Prozent erzielt. Normal sollten 12 bis 15 Prozent sein. Frühernter wie Oasi degli Angeli bei uns um die Ecke wissen, dass sie teilweise weit unter 10 Prozent Ertrag haben.

Ich beschränke mich auf das Kämmen mit der Hand und überlasse den langen Rüttler den starken Armmuskeln von Michael & Co.
Fester Stand in angesagt auf den Erntenetzen.

Unsere Freunde im Hinterland klagen dagegen über zu kleine, teilweise leicht schrumpelige Früchte. Grund ist der extrem heiße Sommer, der zwar der Olivenfliege keine Chance gegeben, aber auch die Oliven ausgetrocknet hat. Wir sind also gespannt, wie deren Ernte ausfallen wird. Jedenfalls werden wir bei unserem Olivenöl-Erntedankfest am 12. November in Erding eine interessante Bandbreite an Olivenölen aus den Marken dabei haben.

Entspannung am abgesägten Olivenast.
Entspannung am abgesägten Olivenast.

Eine Erkenntnis der frühen Ernte ist auch, dass die Oliven schwerer vom Baum zu kämmen waren als sonst. Einige wenige Äste fielen auch der Säge zum Opfer. Aber wir wissen ja: Hat ein Olivenbaum erst einmal gewurzelt, ist er unverwüstlich, wächst und trägt bis ins hohe Alter.

Mittags und abends ein Dankesessen für die fleißigen Helfer.
Mittags und abends ein Dankesessen für die fleißigen Helfer.

Danke an dieser Stelle allen Erntehelfern (alle übrigens 50 plus!) die sich wirklich von morgens bis abends schwer ins Zeug gelegt haben. Da wir oft halbe Zweige mitsamt Oliven vom Baum gerupft haben, fehlte meine liebe Mama ganz besonders, die sonst für die abschließende Qualitätskontrolle in den Körben zuständig war. Sie hat uns bestimmt vom Himmel aus zugeschaut – und dafür gesorgt, dass die Ernte so gut war!

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Olivenöl-Erntedankfest 12. November Erding und Olivenölschule 2018 Berlin und München

Bei unserem letzten Olivenölschul-Abend in München im Kochstudio „Koch Dich glücklich!“ hatten wir sooooo nette Gäste, die wunderbar mitgekocht haben und absolute Genießer waren. Und das, obwohl am selben Tag das Oktoberfest angefangen hat!

"Lehrer" Michael erläutert, wie man gutes von schlechtem Olivenöl unterscheiden kann.
„Lehrer“ Michael erläutert, wie man gutes von schlechtem Olivenöl unterscheiden kann.

Das schönste Kompliment: „Nach dem tollen Artikel im IN München lag die Latte ja schon hoch, aber Ihr habt das noch übertroffen!“. Erstmals hat uns unsere Erdinger Haushaltshilfen-Perle Nurten unterstützt, die mit dem Kommentar „Ich bin halt eine türkische Hausfrau“ unsere Komplimente dann doch gern gehört hat.

Nun freuen wir uns auf die Olivenernte, die dieses Jahr wegen der klimatischen Bedingungen sehr früh sein wird, nämlich 2./3. Oktober. Grund: Der Sommer war zu heiß, die Oliven drohten fast zu vertrocknen. Positiver Effekt: Die Olivenfliege war schachmatt. Nun hat es endlich in den Marken geregnet, was den Oliven sehr gut tut. Negativer Effekt: Auch die Olivenfliege atmet auf und startet ihre Reproduktion sprich Zerstörung der Oliven. Um dem zuvorzukommen, holen wir die noch grünen Oliven lieber früher vom Baum. Dadurch erwarten wir zwar einen geringeren Ertrag von nur ca. 10 statt sonst 12-15 Prozent. Aber die gesunden Polyphenole sind im grünen, früh produzierten Olivenöl noch höher!

Heidi und Michael - wir sind gerne Gastgeber!
Heidi und Michael – wir sind gerne Gastgeber!

Wir werden also schon Mitte Oktober wieder in Bayern sein und die ersten Flaschen abfüllen. Denn wir planen dieses Jahr zwei Olivenöl-Erntedankfeste: Erstmals wollen wir auch unsere Berliner Freunde und Kunden mit superfrischem Olivenöl beglücken und laden am Sonntag, 29. Oktober, von 12 bis 17 Uhr in unsere Wohnung in Schöneberg zur Verkostung. 

Größer und opulenter wird das 6. Olivenöl-Erntedankfest im schönen Rittersaal von Schloss Aufhausen am Sonntag, 12. November, von 12 bis 17 Uhr. Da haben wir wieder unsere Aceto Balsamico-Freunde Bianca und Uli zu Gast, unseren Limonolio-Trüffel-Spezialisten Ireneo, unsere Freundin Claudia mit Tüchern und Taschen – und erstmals die Keramikerin Franziska Schnauder-Sanke aus dem fränkischen Thurnau, die ihre schönen Teller, Schalen und Schüsseln mitbringt, u. a. mit Oliven- und Zitronen-Motiven! Der Eintritt kostet hier 5 Euro, dafür gibt es aber auch viele kulinarische Genüsse (Schinken, Porchetta, Linsen, Pasta mit Tomatensugo, Feigen-Crostata, Wein uvm.).

All diese handwerklich hergestellten kulinarischen Köstlichkeiten gibt es bei uns.
All diese handwerklich hergestellten kulinarischen Köstlichkeiten gibt es bei uns.

Eine Woche später sind wir einen Abend im Chiemgau privat gebucht (Geburtstagsgeschenk der Familie für einen 60er!), was uns sehr freut. Mein lieber Mann Michael muss sich zwar wieder einmal auf eine neue Küche einstellen, aber da sind wir inzwischen ganz flexibel. Ich backe ja mit den Teilnehmern immer einen Rührteig-Biskuitkuchen mit Olivenöl und Vino Cotto und bin jedes Mal erstaunt, wie unterschiedlich Backöfen sein können….

Unsere Olivenölschul-Termine 2018 stehen auf dieser Seite in einem eigenen Menüpunkt, aber ich gebe sie hier mal geballt bekannt: Einen Termin haben wir wieder in Berlin in der Bio-Kochschule Friedrich, und zwar im Gedenken an meine liebe, erst kürzlich verstorbene Mama, die Anfang 2017 noch dabei war und am 19. Februar 90 Jahre alt geworden wäre. Termin für 89 Euro: Samstag, 17. Februar 2018.

In München bei „Koch Dich glücklich!“ bieten wir drei Termine gleich Anfang des Jahres an, damit möglichst viele Menschen in den Genuss des frischen Olivenöls kommen können: Donnerstag, 25. Januar, Samstag, 24. März, und Samstag, 28. April. Jeweils von 18-22 (eher 23 Uhr) für 99 Euro. Buchungen über uns: info@oliopiceno.de.

Demnächst werden wir an dieser Stelle natürlich von der Olivenernte in den Marken berichten. Unsere starken Helfer/innen stehen schon parat und freuen sich auf dieses anstrengende, aber wunderschöne Gemeinschaftserlebnis. Und wer immer ganz aktuell sehen will, was wir wo machen, der schaue doch mal auf Facebook unter Olio Piceno.

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Weißer Olivenhain und Sommerfrische-Olivenöl-Nachschub

Ungewohnter Anblick: Statt silbrig-grün schimmernder Blätter nun ein Hauch von weißem Schneegestöber über unseren Olivenbäumen. Wir waren gerade drei Wochen im heißen Juli in den Marken und am Ende hat Giacomo Porzellanstaub – caolino – ausgebracht. Das ist das neueste biologische Mittel, das wir gegen die Olivenfliege einsetzen.

Ungewohnter Anblick: weiße Olivenbäume im Sommer.
Ungewohnter Anblick: weiße Olivenbäume im Sommer.

Unser Hauptratgeber Tiziano hat uns außerdem gesagt, dass der weiße Staub den Blättern beim Speichern der Feuchtigkeit hilft. Die ist gerade in Italien sehr rar – im Gegensatz zu Deutschland. Wenn es regnet, dann viel zu kurz oder unwetterartig heftig. Ein 5-Minuten-Hagelschauer in unserer Region hat direkt am Nachbarhang die ganzen Oliven zerstört! So ist man nie vor Naturgewalten gefeit.

Ein Gutes hat die Hitze allerdings: Der Olivenfliege ist es zu heiß, um ihre Larven in der wachsenden Olive abzulegen. Zudem „verwirrt“ sie der weiße Porzellanstaub hoffentlich so, dass sie keine leckere Frucht findet.  Wir hoffen also auf eine gute Olivenernte im Oktober!

Bruno füllt uns sein letztes kostbares Olivenöl dieses Jahr ab.
Bruno füllt uns sein letztes kostbares Olivenöl dieses Jahr ab.

Da es das neue Olivenöl erst im November gibt, haben wir von Bruno das allerletzte Olivenöl mitgebracht: Il Biologico di Livia, das nun, neun Monate nach der Ernte, milder ist und trotzdem noch all die wunderbaren Eigenschaften hat, die gutes Olivenöl ausmachen – Fruchtigkeit, Bitterkeit und Schärfe.

Von Tiziano dagegen haben wir ganz neu noch ein paar wenige 250 ml-Flaschen mit scharfem Peperoncino-Öl mitgebracht. Auch diese entstehen so, wie es sein soll: Die scharfen roten Cayenne-Chili-Schoten wandern in die letzte Pressung und vermischen sich auf diese Weise schon in der Olivenpulpe miteinander. Man schmeckt den Unterschied zu den sonstigen nachträglich aromatisierten Ölen: harmonisch, rund, ausgewogen-scharf.

Und was haben wir sonst noch dabei? Den zweiten Schwung des frisch von Michael hergestellten Limoncellos, der die italienische Sommerfrische ins Glas bringt! Ab damit in die Tiefkühltruhe und dann eiskalt servieren. Keine Angst: Dank der 34 Prozent Alkohol kann da nichts einfrieren. Die Feigen waren reif und wanderten mit all ihrem Aroma direkt in unsere Marmeladengläser. Ebenso die Pfirsiche vom Markt in Cupra Marittima. Feigen- und Pfirsich-Marmelade ergänzen somit nun unsere Zitronen- und Orangen-Marmeladegläser. Leckere Alternative zum Obstsalat! Apropos Zitronen: Ireneo hat uns auch neue Flaschen seines Limonolio vorbeigebracht. Herrlich auf Salat, Mozzarella oder Fisch!

Unseren Energiespender Olio Tè gibt es in 50- und 100 Gramm-Tüten.
Unseren Energiespender Olio Tè gibt es in 50- und 100 Gramm-Tüten.

Last but not least haben wir wieder Nachschub an Olivenblättertee: Meine Mama war total fleißig und hat 50 Tüten gefüllt. Sie hat unermüdlich gezupft und gehäckselt und uns sogar einige Vorratsgläser hinterlassen. Wir haben ihn bei der 30-Grad-Hitze gekühlt getrunken, mit Honig und Zitrone. Das erfrischt und ist soooo gesund. Die Blätter gelten als Super-Reiniger: Das Chlorophyll, das die grüne Farbe produziert, stimuliert die Bildung unserer roten Blutkörperchen und reinigt das Blut. Gleichzeitig regt es die Zellatmung an, was wiederum zur Bildung neuer Zellen führt und unsere Haut frisch und rosig macht. Die Blätter haben einen noch höheren Anteil an Antioxidantien als das Olivenöl. Durch das Aufgießen mit 85 Grad-heißem Wasser werden sie nicht zerstört, sondern können sich prima im Körper als Radikalenfänger entfalten.

Holen Sie sich also die Sonne Italiens nach Hause! Wir freuen uns über Ihre Bestellungen. Gern schicke ich Ihnen eine Liste zu. Einfach mailen an: info@oliopiceno.de.

Wunderbares Sommeressen: Burrata oder Mozzarella mit Tomaten und Basilikum - plus ehrlichem Olivenöl oder Limonolio!
Wunderbares Sommeressen: Burrata oder Mozzarella mit Tomaten und Basilikum – plus ehrlichem Olivenöl oder zitronigem Limonolio!

PS: Am Samstag, 16. September, haben wir unseren letzten Olivenölschul-Abend 2017 in München bei „Koch Dich glücklich!“ – von 18-22 Uhr. Wir freuen uns über Anmeldungen von genussfreudigen und neugierigen Menschen.

 

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Sommerpause und Nachschub-Probleme

Unsere Olivenölschule geht in die Sommerferien. Noch einmal hatten wir bei „Koch Dich glücklich!“ in München einen vollen Herd und eine gut gelaunte lange Schlemmertafel.

Degustations- und Schlemmertafel bei unserer Olivenölschule
Degustations- und Schlemmertafel bei unserer Olivenölschule

Diesmal mit der jüngsten Teilnehmerin, 9 Jahre jung – und mit Olivenöl aufgewachsen! Mama Alexandra und Papa Peter erzählten, dass ihre Tochter lange Zeit in italienischen Restaurants nichts anderes als Brot mit Olivenöl gegessen hat!

Noch ein Kuriosum an diesem Abend: Anruf einer Dame zwei Stunden vor Beginn, sie habe ein sehr bitteres Olivenöl und würde uns das gern zum Testen bringen.

Wir backen auch mit Olivenöl - und schlecken Teig!
Wir backen auch mit Olivenöl – und schlecken Teig!

Da sie quasi um die Ecke in der Innenstadt wohnt, kam sie spontan vorbei – und blieb begeistert den ganzen Abend. Nicht so begeistert waren wir von ihrem Olivenöl: durchsichtig, falsch gelagert in einer Flasche mit Korken (Luft und Licht sind die natürlichen Feinde des Olivenöls). Urteil: Es ist zwar schon 18 Monate alt, aber offensichtlich von der toskanischen Olivenbäuerin so falsch/schlecht produziert, dass es am Ende dieser Mindestlaufzeit absolut ranzig und ungenießbar war.

Die jüngste Teilnehmerin hilft beim Kuchenbacken.
Die jüngste Teilnehmerin hilft beim Kuchenbacken.

Im Laufe des Abends wurden unsere Vorräte „geplündert“, d. h. die glücklichen Teilnehmer haben eingekauft, was da war. Herrlich! Nun müssen wir uns dringend um Olivenöl-Nachschub kümmern und haben schon von Tiziano gehört, dass seine Vorräte absolut zur Neige gehen! Denn schließlich war die Ernte 2016 eher spärlich. Auch das sommerlich-zitronige Limonolio von Ireneo bekommen wir erst wieder Mitte Juni. Und es gibt bereits etliche Vorbestellungen!

Die Ernte-Prognosen für dieses Jahr hören sich gut an, aber noch ist es definitiv zu früh. Die Wetterkapriolen können auch noch im letzten Moment, also Ende September, alle Arbeit zunichte machen. Wir werden im Juli wieder in den Marken sein; über Pfingsten sind unsere Haus-Mitbesitzer dort und werden ein Auge auf unseren Olivenhain haben.

Gourmet-Grill-Briketts aus Olivenkernen - ökologisch und nachhaltig
Gourmet-Grill-Briketts aus Olivenkernen – ökologisch und nachhaltig

Bis dahin probieren wir eine weitere zu empfehlende Neuerung aus: Olio Bric, Grill-Briketts aus Olivenkernen bzw. aus den Abfällen der zweiten Olivenpressung, hergestellt in Kalamata, Griechenland. Hiermit wird ein bislang ungenutztes Abfallprodukt sinnvoll verwertet und man schützt die Umwelt. Denn alljährlich landen etwa 300.000 Tonnen Holzkohle auf deutschen Grills. Ein Großteil stammt aus südamerikanischen Tropenwäldern in Argentinien, Paraguay oder Bolivien – der „grünen Lunge“ der Welt. Die 3 kg-Säcke gibt es im Bioladen. Wir werden an dieser Stelle vom Ergebnis berichten. Versprochen wird: kein Entflammen durch Fettspritzer, kein Funkenflug – geschmacks- und geruchsneutral, anhaltende und gleichmäßige Hitzeentwicklung. Grillen mit einem guten Gefühl!

In diesem Sinne wünschen wir einen herrlichen (Grill-)Sommer! Und nicht vergessen: Immer Olivenöl zur Geschmacksabrundung oben drauf. Gern auch unser scharfes Peperoncino-Öl!

PS: Letzter Olivenölschul-Termin vor der Olivenernte: Samstag, 16. September, in München bei „Koch Dich glücklich!“

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Olivenöl-Museum und Limoncello-Produktion

Ostern in den Marken mit Zwischenstopp am Gardasee. Dort haben wir das Olivenöl-Museum in Bardolino-Cisano besucht. Sehr empfehlenswert! Eine Privat-Initiative der Familie Turri mit vielen Gerätschaften zur mühsamen Olivenöl-Gewinnung vom 18. bis 20. Jahrhundert.

Heidi an einer hölzernen Olivenpresse mit Strohmatten
Heidi an einer hölzernen Olivenpresse mit Strohmatten

Ausgestellt sind – bei freiem Eintritt übrigens – u. a. eine mächtige Hebelpresse aus Eichenholz und eine funktionierende Ölmühle mit Wasserantrieb. In einem Film sieht man noch, wie einst Pferde oder Maultiere die schweren Mahlsteine im Kreis bewegten, um die Oliven zu zerquetschen. Da freuen wir uns doch, dass dies heutzutage von modernen Maschinen übernommen wird, die zudem noch viel besseres und länger haltbares Olivenöl hervorbringen.

Im angeschlossenen Shop kann man dankenswerterweise sämtliche Olivenöle verkosten, die in der D.O.P.-Region Gardasee orientale und in der Umgebung produziert werden. Der Gardasee ist geographisch der nördlichste Punkt Italiens, wo überhaupt Olivenbäume gedeihen. Wir haben einen Mörser aus Olivenholz erstanden und eines der Öle für unsere nächste Olivenölschule am 12. Mai bei „Koch Dich glücklich!“ in München. Zwei freie Plätze gibt es noch!

Den Olivenbaumschnitt haben bei uns Giacomo und Valerio gemacht.

Nach dem Olivenbaumschnitt entwickeln sich die ersten Knospen.
Nach dem Olivenbaumschnitt entwickeln sich die ersten Knospen.

Für uns blieb nur das „Finish“, d. h. etwa unsere neu gepflanzten Bäumchen vom Unkraut rundherum befreien. Auch um unsere Obstbäume haben wir uns gekümmert, wobei unsere Haus-Mitbesitzer leider die Orangen- und Zitronenbäume sehr mit der Motorsäge malträtiert haben. Hoffentlich erholen sie sich über den Sommer, schließlich sind sie nicht so robust wie Olivenbäume. Die vertragen schon mal einen Radikalschnitt. Schließlich begünstigen Licht und Luft die Entwicklung möglichst „saftiger“ Oliven.

Die Äste mit den getrockneten Olivenblättern werden zur Weiterverarbeitung zerschnitten.
Die Äste mit den getrockneten Olivenblättern werden zur Weiterverarbeitung zerschnitten.

Einige der Olivenäste sind in unserem Stall getrocknet und harren nun der Weiterverarbeitung zu unserem Olivenblätter-Tee. Dazu fliegt meine 89-jährige Mama im Juli wieder aus Berlin ein und wird am Pool (links hinter mir auf dem Foto noch abgedeckt) Blätter zupfen, häckseln und in unsere Olio Tè-Tüten abfüllen. „Die Sonne Italiens nach Hause holen“ ist das Motto dieses Energiespenders, der die gesunden Polyphenole geballt unserem Körper zu Gute kommen lässt.

Wer jetzt schon die Sonne Italiens zu Hause genießen möchte, für den haben wir unseren sonnengelben Limoncello produziert. Dazu schwammen die Zitronenschalen unserer Bio-Cedris seit Februar in reinem Alkohol und wurden nun von Michael mit einer Zucker-Wasser-Lösung verdünnt, so dass ein 34-prozentiger Zitronenlikör entstanden ist. Somit kann man ihn prima in die Tiefkühltruhe legen und eisgekühlt servieren. Zum Abfüllen in u. a. 50 Geschenkflaschen für eine Kundin haben wir übrigens einen unserer 30-Liter-Olivenöl-Kanister zweckentfremdet.

Frisch abgefüllt und superlecker: unser eigener Limoncello aus der Produktion von Michele-Michael
Frisch abgefüllt und superlecker: unser eigener Limoncello aus der Produktion von Michael

Ein weiterer Olivenöl-Kanister ist wieder gut gefüllt mit Olivenöl von Bruno Amurri, diesmal ein reinsortiges aus der Coroncina-Olive. Es hat genau die richtige Balance zwischen Fruchtigkeit (in der Nase), Bitterkeit (am Gaumen) und Schärfe (im Rachen). Bruno erfreute uns zudem mit der positiven Nachricht, dass die Olivenfliege wohl dieses Jahr nicht so zuschlagen wird. Grund: Es gab im Februar wirklich sehr kalte Tage und Ende April wird noch einmal ein Temperatursturz erwartet. Das werden die Larven des Schädlings hoffentlich nicht überleben… Trotzdem hängen wir ab Mai Flaschenfallen mit einer speziellen Lösung in jeden Baum. Dazu haben wir tatsächlich Wasser aus Plastikflaschen getrunken, was wir ansonsten vermeiden. Aber was tut man nicht alles für gutes Olivenöl!

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Glücklich bei „Koch Dich glücklich!“ in München

Hurra, wir haben eine Heimat für unsere Olivenölschule gefunden! Das Kochstudio „Koch Dich glücklich!“ in der Ickstattstr. 11A im schönen Münchner Glockenbachviertel hat uns und 14 Premieren-Gäste glücklich gemacht! Es war ein gelungener Abend mit einer wieder sehr interessanten Gästemischung – vom gebürtigen Neapolitaner und einer gebürtigen Türkin auf der Suche nach dem Geschmack ihrer Kindheit über Paare, die extra aus Solingen (!) und Stuttgart angereist sind, bis hin zu sympathischen Münchnern, die tatsächlich schon einmal in den südlichen Marken, ganz in unserer Nähe, Urlaub gemacht haben!

Sandra umrahmt von Michael und Heidi, den Olivenölschul-Gastgebern
Sandra umrahmt von Michael und Heidi, den Olivenölschul-Gastgebern
Olivenöle verkosten, gemeinsam kochen und essen in schönem Ambiente bei "Koch Dich glücklich!" in München
Olivenöle verkosten, gemeinsam kochen und essen in schönem Ambiente bei „Koch Dich glücklich!“ in München

Danke auch an die liebe Sandra aus Zirndorf, die auf Facebook eine Hymne und wunderschöne Fotos gepostet hat, die ich an dieser Stelle gern auch zeige.

Am 6. April werden wir wieder 14 Gäste bewirten – wir freuen uns schon! Am 12. Mai und 1. Juni gibt es noch freie Plätze. Danach machen wir Sommerpause. Über Ostern werden wir wieder in den Marken sein und vor allem Pasta- und Vino Cotto-Nachschub holen. Mein mit dem Süßwein Vino Cotto und Olivenöl gebackener Biskuitkuchen zum Abschluss der Olivenöl-Abende kommt stets sehr gut an. Niemand schmeckt, dass der Kuchen nicht mit Butter, sondern mit der Hälfte des sonst tierischen Fetts, mit rein pflanzlichem nativem Olivenöl extra, und mit Dinkelmehl 630 statt Weißmehl 405 gebacken wurde. Gesunde Süßigkeit, die wir zusammen mit Vanilleeis und Limonolio servieren. Ireneo hat uns wieder mit reichlich Nachschub seines zitronigen Olivenöls versorgt, ebenso Bianca mit dem tollen Aceto Balsamico der Familie Pagani, der aus 100 Prozent Traubenmost besteht – und nicht aus über 50 Prozent künstlicher Zuckerstoffe wie diese Deko-Pest Crema die Balsamico, gegen die ich überall, wo ich sie serviert bekomme, heftig protestiere. Warum Industrie wenn es handwerklich ehrlich auch geht?

Genau in diese Richtung zielt auch der aktuelle Leberwurst-Test unserer Freundin Rozsika Farkas im aktuellen Slow Food-Magazin. Da wirbt Edeka mit einer „Mein Bayern“-Leberwurst und doch sind wieder völlig unnötige chemische Zusatzstoffe drin. Zitiert wird der Pressesprecher, der mit geschmacklichen Gründen argumentiert. So ein Unsinn!

Die Sonne Italiens mit Olivenblättertee nach Hause holen!
Die Sonne Italiens mit Olivenblättertee nach Hause holen!

In den Marken haben unsere lieben Nachbarn Giacomo und Valerio inzwischen die Olivenbäume geschnitten und etliche Äste zum Trocknen in den ehemaligen Stall gelegt, damit wir im Sommer wieder frischen Olivenblätter-Tee produzieren können. Meine 89-jährige Mama fliegt noch einmal nach Ancona und freut sich schon auf diese „meditative“ Zupf- und Häckselarbeit! Wer eine Alternative zu grünem Tee sucht, der ist mit diesem Energiespender, der den Stoffwechsel ordentlich ankurbelt, genau richtig bedient. Wir schreiben ja auch nicht umsonst auf das Etikett „Die Sonne Italiens nach Hause holen“. Es kann ja nicht schaden, die deutsche Frühlingssonne noch etwas zu verstärken!

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen einen schönen Frühling und melden uns wieder über Ostern aus den schönen Marken.

 

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Zitronenernte, Blutorangen-Marmelade und Lebensmittelkontrolle

Gleich nach unserem zweiten und vorerst letzten Olivenölschulabend in Berlin sind wir in die Marken gefahren, wo die Zitronen an unserem Haus uns zur Ernte riefen.

Die Zitronenbäume stehen direkt unter unseren Oliven - und sorgen für tolles Olivenöl-Aroma!
Die Zitronenbäume stehen direkt unter unserem Olivenhain – und sorgen für zitrusfruchtiges Olivenöl-Aroma!

Prallvoll hängen die Bäume, der Frost hat nur wenigen Früchten zugesetzt. Bei den Orangen haben die ungewöhnlich kalten Januar-Tage hier sogar dafür gesorgt, dass wir wunderbare Blutorangen haben und Michael nun erstmals Blutorangen-Marmelade macht!

Die Zitronenschalen baden in Alkohol und werden Ostern zu Limoncello verarbeitet.
Die Zitronenschalen baden in Alkohol und werden Ostern zu Limoncello verarbeitet.

Ein Teil der Zitronen ist schon verarbeitet: Die Schalen werden in Alkohol gelegt und ergeben unter Hinzufügung von Wasser und Zucker ab April unseren herrlichen 34-prozentigen Limoncello! Der kommt ins Tiefkühlfach und ist ein purer Sonnengenuss.

Die dann nackten Zitronen hat Michael ausgepresst und einen Zitronensirup daraus gemacht. Weitere Zitronen werden zu Marmelade verarbeitet, der Rest wird zusammen mit den Orangen zu unserem allmorgendlichen Vitaminschub-Saft.

Wir nutzen die Zeit in den Marken auch, um Nachschub für unsere Olivenölschul-Abende in Erding und München zu holen. Unser Auto trägt also wieder schwer an: Früchte-Kisten, Weinkisten, einem Olivenöl-Kanister von Tiziano, Schachteln mit Bio-Maccheroncini di Campofilone, Gläsern mit in Salzlake eingelegten Olive Ascolane etc.

Die Zitronenschalen baden in Alkohol und werden Ostern zu Limoncello verarbeitet.
Die Zitronen werden ebenso wie unsere Oliven liebevoll von Hand geerntet. 

Als kulinarisches Geschenk erhalten unsere Schüler im März auf jeden Fall, wie könnte es anders sein, eine Tüte mit Orangen und Zitronen! Deren Aroma ist übrigens  dafür verantwortlich, dass unser Olivenöl seinen so charakteristisch fruchtigen Geruch und Geschmack hat. Hinzu kommen bei uns Mandelbäume in der Nähe, wilde Minze und viel Rosmarin. Oliven haben nämlich die Eigenschaft – wie Olivenöl – wie ein Schwamm die Gerüche der Umgebung aufzunehmen. Jede Mikro-Region bringt so ihr eigenes, unverwechselbares Olivenöl hervor. Ganz abgesehen von den regionalen Sorten. Auch hier weisen die Marken eine ungeheure Vielfalt auf.

Dass wir so viel Glück mit unserem Haus hatte, macht uns wirklich jeden Tag dankbar. Wir hätten es ja auch anders treffen können. Wie schlecht Olivenöl schmecken kann, erleben wir leider im Zuge unserer Olivenölschul-Abende immer öfter: Wir kaufen viele verschiedene Olivenöl-Flaschen ein, darunter prämiierte, die sich mit blumigen Worten als wer weiß wie toll anpreisen. Das Ergebnis ist meistens niederschmetternd! Egal, wohlgemerkt, wie hoch der Preis ist!

Unsere Olivenölschüler in Berlin beim Verkosten von sechs verschiedenen Olivenölen aus drei Ländern.
Unsere Olivenölschüler in Berlin beim Verkosten von sechs verschiedenen Olivenölen aus drei Ländern und Ausfüllen der Bewertungsbogen.

Wir hatten Olivenöle dabei, die über 40 Euro pro Liter gekostet haben. Jüngster Reinfall: Olivenöl aus Sardinien, DOP, 18 Euro pro Liter, hier in einem Supermarkt gekauft. Ungenießbar bitter, völlig unausgewogen. Inzwischen sage ich allen, die es hören wollen: Olivenöl kann und darf man nicht im Supermarkt kaufen! Nicht einmal im Bio-Supermarkt! In einem in Berlin fanden wir z. B. durchweg Olivenöle von der Ernte 2015! Das ist laut Mindesthaltbarkeitsdatum nur noch bis April/Mai 2017 haltbar! Und dafür soll ich noch 45 Euro pro Liter bezahlen!!!!

In unserer Casa in den Marken fanden wir noch eine Flasche unserer eigenen Ernte von Oktober 2015, und was soll ich sagen: Dieses ehrlich und einwandfrei produzierte Olivenöl hat nichts von seiner exzellenten Qualität verloren! Fruchtigkeit, Bitterkeit und Schärfe in einem ausgewogenen, harmonischen Verhältnis, dass es eine Wonne ist – in der Nase, auf der Zunge, am Gaumen und auf den Speisen.

Ein Olivenbaum-Überlebenskünstler über unserer Solaranlage
Ein Olivenbaum-Überlebenskünstler über unserer Solaranlage.

Übrigens hatten wir Mitte Februar Besuch von unserem Erdinger Lebensmittelkontrolleur. Er war rundherum zufrieden – mit unserem Etikett (nun inkl. Nährwertangaben) und der Sauberkeit unseres Abfüllkellers.

Nebenbei erzählt er mir, dass er eine Fortbildung zum Thema Lebensmittelfälschung gehabt hat: Inzwischen wird mit gefälschten Lebensmitteln mehr Geld verdient als mit Drogen! Und Olivenöl ist leider ein sehr begehrtes Produkt für Panschereien.

Wie sind wir doch dankbar, dass wir wissen, wo unser Olio Piceno herkommt! Grazie Tiziano, Bruno, Giacomo, Toni e Stefano. E grazie a dio!

 

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Olivenölschul-Premiere in Berlin gelungen!

Nun haben wir also auch unsere Olivenölschul-Kochabende in Berlin gestartet und hatten am Samstag, 21. Januar 2017, um 22.30 Uhr nur zufriedene und satte Gesichter am Tisch! Wir freuen uns sehr, dass die Bio-Kochschule von Jens und Sabine Friedrich uns ein so schönes und stimmungsvolles Ambiente dazu bietet. Noch einmal am Samstag, 18. Februar. Es gibt noch wenige freie Plätze!

Vorn auf dem Tisch: mit Olivenöl gebackener Rührkuchen. Man spart bis zu 50 Prozent Fett!
Vorn auf dem Tisch: mit Olivenöl gebackener Rührkuchen. Man spart bis zu 50 Prozent Fett!

13 offene Genuss-Menschen haben nach eigenem Bekunden viel dazu gelernt, sehr gut gegessen – und Spaß gehabt. In Zukunft kauft sicher keiner mehr ein Olivenöl aus dem Supermarkt! Besonders interessant, dass offizielle Testsieger (Feinschmecker, Öko-Test) bei unseren Blindtests regelmäßig durchfallen (zu bitter, unharmonisch, seifig), auch teure Olivenöle übrigens!

Großes Erstaunen ruft immer unser mit Olivenöl gebackener Kuchen hervor (nein, er schmeckt nicht nach Olivenöl); ebenso das zitronige Olivenöl Limonolio über Vanilleeis (köstlich!) und das scharfe Peperoncino-Öl als „Kick“ bei gebratenen Zucchinischeiben etwa. Viele Nachahmer findet auch stets mein Tipp, Olivenöl morgens zu „kauen“ als Paradontose-Prophylaxe, und Olivenöl-Seife bei problematischer Haut zu verwenden.

Ran an die Töpfe, denn gemeinsam kochen macht Spaß!
Ran an die Töpfe, denn gemeinsam kochen macht Spaß!

Hier einmal ausführlich, was wir bieten:

Landhausküche aus der italienischen Trattoria

  • Begrüßungsdrink (Frizzante rosé und weiß aus den Marken)
  • Verkostung der ersten drei Olivenöle
  • Kalte Vorspeise: Mozzarella mit Tomaten und Basilikum
  • Warme Vorspeise: Olive Ascolane –mit einer Fleisch-Kräuterfarce gefüllte große Oliven aus der Region von Ascoli Piceno, die in Olivenöl frittiert werden, dazu Weißwein aus den Marken
  • Verkostung der zweiten drei Olivenöle
  • Erster Gang: Pasta Alfredo, Nudeln mit dreierlei Parmesan und Petersilie
  • Zweiter Gang, Fisch: in Olivenöl konfierter Lachs, dazu gebratene Zucchinischeiben
  • Zweiter Gang, Fleisch: Rindersteak des weißen Rinds aus den Marken, dazu gebratene Paprika, abgelöscht mit Balsamico-Essig, Rotwein aus den Marken
  • Gemüse: Auberginenhälften im Ofen gratiniert
  • 2 Desserts: Vanilleeis mit zitronigem Olivenöl und der mit Olivenöl und Süßwein (Vino Cotto) gemeinsam gebackene Biskuitkuchen
  • Kaffee und eisgekühlter Limoncello
  • Zeugnis und für jeden ein kulinarisches Geschenk
So ist`s richtig: Die Herren an den Pfannen und ich schaue zu!
So ist`s richtig: Die Herren an den Pfannen und ich schaue zu!

Und wer eher im bayerischen Raum wohnt: Am 12. Mai 2017 gibt es noch freie Plätze in München bei „Koch Dich glücklich!“ im Glockenbachviertel! Anmeldungen bitte an info@oliopiceno.de.

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Neujahrsgrüße aus den eingeschneiten Marken

Liebe Leser dieses Blogs, ich hoffe, Sie sind alle gut ins neue Jahr 2017 gekommen! Wir haben den Jahreswechsel traditionell in unserem Haus in den Marken verbracht und freuen uns gerade über den ersten Schnee den wir hier erleben! Wir freuen uns deshalb, weil mit einer längeren Bodenfrost-Periode die Chance steigt, dass die Larven der Olivenfliege nicht überleben.

Ausblick aus unserer Casa auf einen leicht eingezuckerten Olivenbaum
Ausblick aus unserer Casa auf einen leicht eingezuckerten Olivenbaum

Und das wäre eine wichtige Voraussetzung für eine endlich mal wieder sehr gute Ernte 2017. Denn das inzwischen zu milde und zu feuchte Klima begünstigt leider die Vermehrung dieses Schädlings, der sich genüsslich in die dicksten Oliven frisst und sie in Nullkommanix verdirbt.

Wir nutzen unseren Aufenthalt hier natürlich auch, um Nachschub zu holen. Da wären zunächst die Berglinsen aus Castelluccio, deren Erlös wieder komplett an eine Familie geht, die Opfer des Erdbebens am 26. Oktober 2016 geworden ist. Unsere Lieferantin selbst wohnt gerade in einem Hotelzimmer in San Benedetto, weil ihr Haus im Hinterland unbewohnbar ist. (500 g-Beutel à 7,50 Euro). Dann hat unser Nachbar Tony wieder seine außergewöhnlichen schwarzen Kichererbsen gebracht, die hervorragend als Salat z. B. schmecken. Wer bei unserem Olivenölfest im November war, hat sie kosten können. (500 g-Beutel für 5,50 Euro).

Bei unserem liebsten Weingut Le Caniette haben wir wieder Kisten Rosso Bello eingekauft (auch für unsere Olivenölschul-Abende) und bei ihm auch gleich die eingelegten Olive Ascolane von Gregori im Glas geholt. Die frischen gefüllten und panierten Olive Ascolane, die in Olivenöl gebraten eine hervorragende Vorspeise sind, werden wir nächste Woche kurz vor unserer Abfahrt frisch von unserer Metzgerin Carolina holen. Die erste 25 Stück-Packung ist schon vorbestellt (eingeschweißt und gut zum Einfrieren geeignet).

Bruno Acciarri hat uns schon 20 Flaschen seines scharfen Peperoncino-Öls vorbereitet, und Ireneo Tucci hat wieder sein Limonolio produziert. Herrlich dieses Zitronen-Aroma auf Fisch, Salaten und in Apfelkuchen-Streuseln! Apropos Olivenöl: Hier holen wir unseren Nachschub von Tiziano und Bruno Amurri Anfang nächster Woche, wenn die Schneefälle hoffentlich dann doch etwas nachlassen. Denn im hügeligen Hinterland liegt weitaus mehr Schnee als bei uns in Meeresnähe. Wer weiß, wie die Marchegiani im Schnee auf ihren nicht immer sehr guten Straßen Kurven fahren, der bleibt erst einmal lieber zu Hause…. Von Bruno bringen wir auch wieder die außergewöhnlichen Pasta-Sorten mit (Spaghetti und Linguine aus dem Urweizen Khorosan Saragolla Turchesco, Eiernudeln mit „antiken“, fast vergessenen Getreidesorten).

Dann treffen wir noch Rita, die extra für uns eine biologisch-vegane Olivenölseife in Wellenform produziert. So hautfreundlich hat man sich noch nie verwöhnt! In unseren Vorratsschränken hier haben wir auch tatsächlich noch einige Gläser Feigen-, Zitronen- und Orangen-Marmelade gefunden, die wir mit nach Erding nehmen. Und dann werden wir kurz vor unserer Abfahrt unsere Orangen ernten – um jeden Morgen Saft zu pressen, aber sie auch wieder zu Orangen-Marmelade zu verarbeiten. Der momentane Frost beschert den Blutorangen angeblich den letzten roten Kick! Wir sind gespannt….

Ein bisschen früh haben sich Anfang Januar die Mimosen herausgewagt...
Ein bisschen früh haben sich Anfang Januar die Mimosen herausgewagt…

Abschließend noch ein paar Neuigkeiten zu unseren Olivenölschul-Abenden 2017: Am 21. Januar in Berlin und am 17. März in München sind wir mit jeweils 12 Teilnehmern bereits ausgebucht. Das freut uns sehr! Plätze gibt es noch im Münchner Kochstudio „Koch Dich glücklich!“ am 6. April und 12. Mai 2017. Neu ist ein Abend in Erding am Freitag, 3. März, bei Küche & Co. Dazu wird Gerd Rippl die Weine aus seinem Erdinger Popup-Weinstore „Salettl“ kredenzen. Ende März wird das Gebäude in der Zollnerstraße 2 nämlich abgerissen. Gern nehmen wir Anfragen oder Buchungen entgegen unter info@oliopiceno.de.

Auf diesem Weg wünschen wir allen Lesern mit den abgebildeten sonnengelben Mimosen ein gesundes Jahr 2017! Bei einer Ernährung mit unserem ehrlichen Olivenöl kann da ja eigentlich nichts schiefgehen!

Allgemein, Olivenöl

Weihnachtsgeschenk-Gutscheine für unsere Olivenölschul-Abende in Berlin und München

Kann ich auch daran teilnehmen, wenn ich gar nicht kochen kann? Aber ja doch! Wir freuen uns, wenn genussfreudige Menschen an unseren Olivenölschul-Abenden teilnehmen. Die nicht-kochenden Männer oder Frauen schneiden dann eben nur Zucchini oder Tomaten! Es geht einfach darum, die Sinne ein bisschen zu schärfen für gutes und schlechtes Olivenöl. Und darum, die verschiedensten Einsatzmöglichkeiten in der Küche – beim Backen und Braten, beim Kochen und Konfieren – zu demonstrieren. Und es geht um viel Spaß dabei!

Tomaten schneiden kann jeder, oder?
Tomaten schneiden kann jeder, oder?

Ein großer Dank an dieser Stelle dem aktuellen Slow Food-Magazin mit dem Themenschwerpunkt „Öle und Fette“. Auch hier wird mit dem Ammenmärchen aufgeräumt, dass man Olivenöl nicht erhitzen soll. Unsinn! Es ist sogar das am hitzebeständigste Öl! Aber natürlich gehen über 180 Grad die gesunden Polyphenole kaputt. Das gesündeste übrigens hat einen fast unaussprechlichen Namen: Hydroxytyrosol! Wir können diesen Zungenbrecher inzwischen tatsächlich auswendig! Er steht für ein hochaktives Antioxidans, das eben für die vielen gesundheitlichen Effekte ehrlich produzierten Olivenöls verantwortlich ist.

 

Bis zum 18. Dezember sind wir noch in Bayern und können gern unser frisches Olivenöl von der Ernte Oktober 2016 als Geschenk verschicken oder einen Geschenk-Gutschein für unsere Olivenölschul-Abende in Berlin (20., 21. Januar, 17., 18. Februar) und München (17. März, 6. April und 12. Mai) ausstellen. Besonders glücklich sind wir darüber, dass unser neuer Veranstaltungsort in München den schönen Namen „Koch Dich glücklich!“ trägt. Ja, dazu möchten wir gern beitragen! Und das Kochstudio liegt auch noch im schönen Glockenbachviertel, unweit der U-Bahnstation Fraunhofer Straße.

Wir, Heidi Rauch und Michael Konitzer, freuen uns auf Sie!
Wir, Heidi Rauch und Michael Konitzer, freuen uns auf Sie!

Vom 19. bis 27. Dezember sind wir in Berlin und beliefern gern alle Interessenten dort! Wir freuen uns auf ein frohes Weihnachtsfest in meiner Heimatstadt mit lieben Freunden und Verwandten, allen voran meiner Mama, deren „Steckenpferd“, unser gesunder Olivenblättertee so gut wie ausverkauft ist! Nachschub dafür gibt es erst wieder im Sommer 2017!

Blühende Linsen-Hochebene von Castelluccio. Der Ort oben ist vom Erdbeben zerstört!
Blühende Linsen-Hochebene von Castelluccio. Der Ort oben ist vom Erdbeben zerstört!

Im Januar werden wir in den Marken Nachschub von allem holen, was jetzt bereits ausverkauft ist. Hier möchte ich an erster Stelle die Berglinsen aus Castelluccio nennen, mit deren Verkauf wir die Erdbebenopfer dort unterstützen. Der Ort ist komplett zerstört, die Bewohner, einschließlich unserer Linsen-Lieferantin, leben zur Zeit im Hafenort San Benedetto del Tronto. Auf diesem Weg wollen wir das Leid dort ein bisschen lindern helfen. Also: Auch da nehmen wir Vorbestellungen an – info@oliopiceno.de.

In diesem Sinne wünschen wir allen eine schöne Weihnachtszeit!