Allgemein, Olivenöl

Seife, Slow, Schnitt, Schloss, Schule – facciamo una S, ein S aus Olivenöl in der Suppe

Ein S aus Olivenöl in der Suppe? Ja, so lernen es die Kinder in Italien, um ihre ribollita, diesen Bohnen-Gemüse-Brot-Eintopf, geschmacklich zu verfeinern! „Facciamo una S„. Ein idealer Einstieg für unsere Olivenölschule, bei der es ja auch darum geht, praktisch zu erleben, wie Olivenöl verschiedenen Gerichten (wir kochen ein 4-Gänge-Menü!) den letzten Kick zu geben. Am 25. Mai geht`s in München im Kochstudio Bilou los, man kann uns aber auch buchen!

Seit ein paar Tagen sind wir wieder aus den Marken zurück und haben diesmal nur leichtes Gepäck dabei gehabt: Olivenöl-Seife! Nachdem ich ein Stück von Biolalou mal an meine liebe Freundin Susanne verschenkt habe und diese ganz begeistert war („Endlich etwas für meine empfindliche Haut!“), habe ich Kontakt mit der Herstellerin in Osimo aufgenommen und gleich 12 Stück gekauft. Wir trafen uns in unserer neuen Enoteca in Cupra Marittima, und da hat mir Rita erzählt, dass sie eigentlich Opernsängerin ist, aber nun seit einigen Jahren ihre Leidenschaft für Naturprodukte zum zweiten Standbein gemacht hat, nachdem es mit der Kultur in Italien gerade nicht so prickelnd läuft.

Bio, vegan, anti-aging: handgefertigte Olivenöl-Seife
Bio, vegan, anti-aging: handgefertigte Olivenöl-Seife aus den Marken

All ihre Seifen sind handgemacht, bio und vegan! Kommen also ohne Rindertalg aus oder was sonst so zu Seife verarbeitet wird… Unsere ist mit ätherischen Ingwer- und Zimtölen verfeinert. In meinem Buch „Oliven – Eine Liebeserklärung an den Süden“ gibt es auch ein Kapitel mit Geschenktipps, in dem ich die Vorteile von Seife aus Olivenöl beschreibe. Ich zitiere mich mal selbst: „Olivenöl ist ideal für die Haut: Es enthält sehr viel Vitamin E, das die Haut mit Sauerstoff versorgt und dadurch ihren Alterungsprozess (Faltenbildung!) verlangsamt. Das Oleuropein im Olivenöl regt die Zellerneuerung an, und das Enzym Elastase sorgt für Spannkraft. Olivenseife reinigt ohne auszutrocknen, weil ihre Inhaltsstoffe den Fettmantel der Haut aufbauen.“ Positiver Nebeneffekt: Wir sparen Plastik, weil wir in Zukunft auf Duschgele verzichten!

Ansonsten waren wir nicht ganz so vegan unterwegs, weil wir unsere Freundin Rozsika Farkas u. a. zu den weißen marchigianischen Rindern geführt haben und danach in unseren Lieblings-Agriturismo La Contrada bei Grottammare, wo dieses köstliche Rindfleisch auf dem Lavastein nur mit Meersalz serviert wird.

Das weiße marchigianische Rind darf draußen weiden.
Das weiße marchigianische Rind darf draußen weiden.

Nachzulesen wird das alles im Mai-Heft des Slow Food-Magazins sein, weil unsere Tour, u. a. auch durch die Weingüter Le Caniette und Oasi degli Angeli (ja, Engelsoase!), Stoff für einen Artikel über die Marken war. Berichtet habe ich darüber auch auf Facebook, denn ja, wegen unserer Olivenölschule by Olio Piceno  habe ich nun meine Abneigung überwunden und bin recht begeistert, was ich dort so erfahre.

Natürlich waren wir auch wegen unserer Olivenbäume in den Marken, die von Giacomo und Valerio ihren letzten Schnitt bekommen haben. Die beiden haben ja einen „Corso di potatura“, einen Baumschnitt-Kurs besucht und sind nun überzeugte Anhänger des modernen Schnitts „vaso policonico“, was so viel wie mehrkegeliges Gefäß bedeutet. Sinn des Ganzen: mehr Luft und Licht für den Baum, damit hoffentlich mehr Früchte und einen höheren, gleichmäßigen Ertrag.

Der 19-jährige Valerio hat den richtigen Baumschnitt gerade gelernt.
Der 19-jährige Valerio hat den richtigen Baumschnitt gerade gelernt.

Wichtiger Nebeneffekt: Beschnittene Bäume sind leichter zu ernten. Jetzt kann die Baumblüte kommen! Wussten Sie übrigens, dass 100 Blüten nur eine bis drei Oliven ergeben? Und um gleich noch eine immer wiederkehrende Frage zu beantworten: Wenn ein Baum 100 kg Oliven liefert, dann ist das sehr sehr viel! Oft sind es nur 20 bis 40 kg. Und der Olivenöl-Ertrag ist im Schnitt 10 bis 15 Prozent, d. h. dass ein Baum nur zwei bis höchstens 15 Liter Olivenöl liefert!

Im Hinblick auf den Start unserer Olivenölschule am 25. Mai sind wir selbst dabei, unsere Geschmacksnerven weiterhin zu schulen. Allen Teilnehmern können wir jetzt schon verraten: Für die Degustation haben wir uns in Unkosten gestürzt und ein absolut rares Produkt gekauft, nämlich ein im August (!) produziertes Olivenöl! Wer so früh erntet wie Marco und Eleonora, der weiß, dass er nur einen Ertrag von drei Prozent (!) erzielt, aber damit ein grasgrünes Olivenöl, das nur so vor gesunden Polyphenolen und Antioxidantien strotzt! Außerdem haben wir den spanischen Sieger des Stiftung Warentests gekauft, der übrigens doppelt so teuer ist wie unser eigenes Olivenöl, und festgestellt: schrecklich bitter! Da fehlt unserer Meinung nach absolut die Harmonie aus Fruchtigkeit, Bitterkeit und Schärfe, die ein sensorisch gutes Olivenöl ausmachen sollte. Aber das können Sie alles selbst beurteilen lernen! Wir freuen uns auf Ihre Anmeldungen – s. auch unser Menü-Punkt zur Olivenölschule.

Und nicht vergessen: Am Samstag, 23. April, halten Michael und ich um 15 Uhr einen Olivenöl-Vortrag auf dem Gartenfest Schloss Amerang (im schönen Lambergsaal) – natürlich auch inklusive Degustation.

Allgemein, Olivenöl

Neu: Olivenölschule by Olio Piceno in München – mittwochs 25. Mai, 22. Juni, 21. September

Was Sie schon immer über Olivenöl wissen wollten – jetzt erfahren Sie es praktisch und authentisch. Denn erstmals in diesem Jahr laden die Olivenöl-Experten Heidi Rauch und Michael Konitzer zur lehrreich-genussvollen Degustation ins Münchner Kochstudio Bilou: Startschuss der „Olivenölschule by Olio Piceno“ ist am Mittwoch, 25. Mai. Anmeldungen bitte per Mail an info@oliopiceno.de.

Olivenöl ist buchstäblich in aller Munde – leider auch immer wieder wegen Fälschungen und Panschereien. Worauf kann man sich als Verbraucher noch verlassen? Am besten auf seine eigenen Geschmacksnerven! Die können nun in der neuen „Olivenölschule by Olio Piceno“ im Münchner Bilou Kochstudio, Schwanthalerhöhe, Schrenkstr. 13, geschult werden – und zwar genussvoll mit einem mediterranen 4-Gänge-Degustations-Menü, bestehend aus kalten und warmen Antipasti, Pasta, Fleisch oder Fisch und einem Dessert.

Die 15 bis maximal 25 Teilnehmer werden Olivenöle aus mindestens drei Ländern riechen, schmecken und unterscheiden lernen, dürfen mitkochen und natürlich mitessen. Auch die Anwendung von scharfem Peperoncino-Öl und zitronigem Limonolio wird „geübt“. Im Preis von 95 Euro ist außer dem 4-Gänge-Degustationsmenü ein kulinarisches Geschenk inbegriffen, außerdem Wasser, Weiß- und Rotwein aus den Marken – und zum Abschluss ein selbstgemachter, eisgekühlter Limoncello. Drei Mittwochstermine stehen 2016 zur Auswahl: 25. Mai, 22. Juni und 21. September, jeweils 19.30 bis 22 Uhr.

Saiblingsfilet mit Limonolio verfeinert - ein Gedicht!
Saiblingsfilet und Zucchini mit Limonolio verfeinert – ein Gedicht!

Verkostet werden verschiedene Olivenöle aus mindestens drei Ländern. Es geht darum, die wesentlichen Qualitätsmerkmale – Fruchtigkeit, Bitterkeit und Schärfe – zu erschmecken, um in Zukunft wirklich gutes von schlechtem Olivenöl unterscheiden zu können. Gemeinsam wird Olivenöl pur verkostet, ohne Brot – zum Neutralisieren der Geschmacksnerven gibt es nur Wasser und Apfelschnitze.

Danach geht es an den Herd, wo der kluge und geschmacksverstärkende Einsatz von verschiedenen Olivenölen beim Kochen, Braten und Verfeinern demonstriert wird. Denn nicht umsonst ist die mediterrane Küche mit Olivenöl die gesündeste (und schmackhafteste) der Welt! Als besonderen Kick kommen Spezialöle wie scharfes Peperoncino-Öl und zitroniges Limonolio zum Einsatz.

Warum nicht mal Spargel mit Olivenöl - und einem Schuss Peperoncino-Öl?
Warum nicht mal Spargel mit Olivenöl – und einem Schuss Peperoncino-Öl?
Immer wieder ein Genuss: Caprese, Tomaten, Mozzarella, Basilikum - und Olivenöl extra vergine!
Immer wieder ein Genuss: Caprese, Tomaten, Mozzarella, Basilikum – und Olivenöl extra vergine, mit oder ohne Aceto Balsamico.

Beim Kochen und gemeinsamen Essen erfährt man viel Lehrreiches und Genussvolles von den Veranstaltern, Heidi Rauch und Michael Konitzer, die selbst seit 2008 in den mittelitalienischen Marken einen Olivenhain besitzen und pflegen. Seit 2013 importiert das Journalisten-Ehepaar handwerklich produziertes, erstklassiges Olivenöl unter dem Namen Olio Piceno von ausgewählten Bio-Olivenbauern in ihrer Nachbarschaft.

Und zum Abschluss Limonolio auf Vanilleeis - eine sommerliche Verführung!
Und zum Abschluss Limonolio auf Vanilleeis – eine sommerliche Verführung!

Die beiden Teilzeit-Olivenbauern halten regelmäßig Vorträge über Olivenöl, haben sich selbst intensiv schulen lassen und sind jeden Oktober bei der Hand-Olivenernte und in der modernen Ölmühle in ihrer Zweitheimat dabei.

Zur Vertiefung ideal: Das informative Geschenkbuch „Oliven – Eine Liebeserklärung an den Süden“ von Heidi Rauch, erschienen im Münchner Dort-Hagenhausen Verlag, das bereits 21 amazon-Rezensionen mit 5 Sternen hat!

Allgemein, Olivenöl

Orangen-Ernte, Öl-Panschereien, faire Schokolade und wunderbarer Kaffee

Wir sind wieder für einige Tage in unserem „Büro Süd“ und verwandeln uns in Teilzeitbauern! Heute haben wir unsere Orangenbäume abgeerntet, u. a. um jeden Morgen frisch gepressten Orangensaft zu trinken und Orangenmarmelade daraus zu machen. In den nächsten Tagen sind die Zitronen dran – neuer Limoncello wird angesetzt! Unsere Zitrusfrüchte-Bäume stehen unterhalb des Olivenhains, und ich bin der festen Überzeugung, dass man diese zitronig-orangigen Noten auch in unserem Olivenöl (und in unserem Olivenblätter-Tee) schmeckt. Anklänge an Mandeln könnte man ebenfalls entdecken. Die Mandelbäume neben den Olivenbäumen blühen übrigens gerade wunderschön weiß und rosa.

Zitronenbäume, darüber Mandeln und Oliven auf unserem Grundstück
Zitronenbäume, darüber Mandeln und Oliven auf unserem Grundstück

Aber auch wenn man diese feinen Nuancen nicht riecht oder schmeckt: Auf jeden Fall hat man eine fruchtig-frische Note in der Nase und am Gaumen. Denn Olio Piceno ist ein Naturprodukt, das in der besten Ölmühle der Gegend perfekt produziert wird. Warum ich das an dieser Stelle mal wieder betone? Weil erst vor wenigen Tagen wieder Schreckensmeldungen über schlechtes Olivenöl durch die Medien gingen: Die Stiftung Warentest hat jedes zweite Olivenöl aus ihrem jüngsten Test als mangelhaft eingestuft! Und was sie da wieder alles an Gerüchen und Stoffen gefunden hat: stichig, modrig, ranzig, Mineralöl, Pestizide – igittigitt! Wie sagte unsere Nachbarin dazu so schön: Ich kaufe schon lange Olivenöl nicht mehr im Supermarkt ein.

Die Früchte unseres ersten Erntetages - garantiert sonnenverwöhnt und bio
Die Früchte unseres ersten Erntetages – garantiert sonnenverwöhnt und bio

Wohl dem also, der weiß, woher er sein Olivenöl direkt bezieht. Denn trotz aller EU-Verordnungen: Die kriminelle Energie von Produzenten, die auf Massenware und hohen Ertrag setzen, findet immer wieder Schlupflöcher, um den Verbraucher zu täuschen. Der aber hat es bei allen Lebensmitteln in der Hand, sich zu informieren und seine Wahl zu treffen. Deshalb sind wir immer wieder froh, dass Interessenten unsere Homepage finden. An dieser Stelle möchte ich auch andere faire Hersteller und Projekte empfehlen. Wenn Sie zum Beispiel Süßes mögen, kaufen Sie doch demnächst – durchaus im Supermarkt – „Die gute Schokolade“, Untertitel: Stück für Stück die Welt retten. Auf jeder Tafel, die übrigens sehr, sehr lecker schmeckt, ist ein Gutscheincode, mit dem man auf der „Plant for the Planet“-Homepage einen Baum pflanzen kann – fünf Mal virtuell, dann echt!

Mit den Kakaobohnen ist es nämlich wie mit den Oliven: Die Ernte erfolgt von Hand, ist mühsam und bringt den Bauern wenig Ertrag. Zudem setzen die Familien in den produzierenden Ländern, allen voran Afrika (Elfenbeinküste, Ghana), aus lauter Not auch Kinder für die Arbeit ein – anstatt sie in die Schule zu schicken. Mit Schokolade könnte es übrigens sein wie mit unserem Olivenöl: Auf unserer Frische-Banderole informieren wir unsere Kunden über den Olivenbauern, die Ölmühle und das Erntedatum. Auch auf jeder Schokolade könnten das Herkunftsland stehen, die Sorte und das Erntedatum. Aber da der Verbraucher immer einen identischen Geschmack erwartet, wird hier viel gemischt – munter afrikanische mit südamerikanischen Bohnen etc. Sehr lesenswert dazu: Das Dezember/Januar-Heft von Slow Food mit der Titelstory „Schokolade – Gut und fair!“

Nicht viel anders ist es beim Kaffee. Und auch da haben wir im Land der Kaffeetrinker unverhofft eine tolle Entdeckung ganz in unserer Nähe gemacht, in Altidona: Ein kleiner Familienbetrieb, Perfero, verschreibt sich der Passion für die Kaffeebohne – und produziert wunderbaren Kaffee aus Somalia, Äthiopien, Sumatra, Bolivien, Guatemala etc. Auf jeder Packung steht genau, woher der Kaffee kommt, welche Geschmacksrichtungen man erwarten kann etc. Es gibt Bio- und Nicht-Bio-Kaffee sowie eine Slow Food-Edition. Wir testen uns gerade durch und spätestens bei unserem nächsten Olivenöl-Erntedankfest am 13. November 2016 (save the date!) kann der Perfero-Kaffee verkostet werden. Wer vorher neugierig ist: Eine e-mail an uns genügt – auch natürlich um Olivenöl zu bestellen, frische Orangenmarmelade, neues scharfes Peperoncino-Öl in der 250 ml-Flasche etc. Gern mailen wir auf Anfrage unsere gesamte Produktliste, die natürlich nur aus „Vertrauens-Produkten“ besteht. Denn man ist schließlich, was man isst!

Allgemein, Olivenöl

Wir wünschen ein gesund-genussreiches Jahr 2016 – mit vielen Glücksmomenten!

Wir haben das neue Jahr 2016 ganz italienisch begonnen: Mit einer mitternächtlichen Linsensuppe, fein abgeschmeckt mit Aceto Balsamico unserer Freunde Bianca und Uli, einem Cotechino, Schweinsfuß (auch Zampone), als Einlage, gekauft im neuen Eataly in der Münchner Schrannenhalle, und natürlich mit roter Unterwäsche. Was das soll? Das bringt im neuen Jahr Geld (Linsen als Symbol), Glück (buchstäblich „Schwein gehabt“) und Liebe (Farbe Rot). Diesen italienischen Brauch praktizieren wir schon seit Anfang des 21. Jahrhunderts, lange bevor wir unser Haus in den Marken gekauft haben. Erfolgreich, muss man sagen, sonst hätten wir uns unsere Casa nicht leisten können, hätten beim Bau und auch sonst (Schutzengel bei Michaels Treppensturz 2015!) nicht so viel Glück gehabt und wären nach 17 Jahren Ehe nicht mehr so verliebt wie wir es sind. Angesichts der Trennungen zweier enger Freundespaare im letzten Jahr sind wir dafür dankbarer denn je!

Eataly, das kulinarische Schaufenster Italiens in München, begrüßt die Besucher mit einem Olivenbaum.
Eataly, das kulinarische Schaufenster Italiens in München, begrüßt die Besucher mit einem Olivenbaum.

Auch unser Olivenöl-Hobby beschert uns viele Glücksmomente – und unseren Kunden hoffentlich auch! Genau zu Weihnachten erschien in der Süddeutschen Zeitung auf der Titelseite ein Artikel, der unser Motto „Olivenöl ist Vertrauenssache“ unter dem Titel „Ein Tropfen Wonne“ voll bestätigt. Unser Olivenöl war nämlich im April letzten Jahres ausverkauft, weil die Olivenernte 2014 so exorbitant schlecht war. Wundersamerweise fand sich aber weiterhin viel Olivenöl extra vergine aus Italien in den Regalen der Supermärkte. Der Betrug mit Olivenöl erreichte angesichts der natürlichen Knappheit neue Dimensionen. Zitat aus dem Artikel von Oliver Meiler: „Gegen ein halbes Dutzend der Marken, die man auch von den Supermarktregalen in nördlicheren Gegenden Europas kennt, wird ermittelt. Wegen Handelsbetrugs. In Apulien, einer der wichtigsten Anbauregionen, beschlagnahmte die Forstpolizei unlängst 7000 Tonnen betrügerisch etikettiertes Öl. Das geht mittlerweile ganz einfach: Dank einer neuen Testmethode, bei der die Struktur des Öls analysiert wird, lässt sich dessen Herkunft schnell bestimmen. Und zwar im Detail, ähnlich wie bei einem Gentest oder beim Röntgen.“

Unser Olio Piceno muss man nicht röntgen: Wir sind mit Argusaugen dabei, wenn die Oliven geerntet und in der Ölpresse verarbeitet werden. Wir pflegen unsere Bäume mit Liebe und kümmern uns jetzt schon um die nächste Generation – der Bäume und der Olivenbauern! Dem 19-jährigen Sohn unseres Nachbarbauern Giacomo, Valerio, haben wir zu Weihnachten einen Olivenbaumschnitt-Kurs bei unserem Baumschnittmeister Tiziano Aleandri geschenkt, der im Februar 2016 stattfinden wird. Papa Giacomo macht auch gleich mit, denn der althergebrachte Schnitt, den er noch von seinem Papa Pietro gelernt hat, entspricht nicht mehr den neuesten Erkenntnissen.

Inspektionsgang durch unseren Olivenhain: auch am 3. Januar 2016 ein grünes Vergnügen!
Inspektionsgang durch unseren Olivenhain: auch am 3. Januar 2016 ein grünes Vergnügen!

Übrigens haben wir vor den Geld-Glück-Liebesbring-Linsen mit Freunden ein Fondue-Essen gemacht: Erstmals haben wir das Bio-Fleisch in Olivenöl gebraten. Klar, wir haben dieses Jahr auch viel davon – also keine Nachschub-Probleme! Aber es hat wirklich allen ganz außergewöhnlich gut geschmeckt – generationenübergreifend von 10 bis 83 Jahren. Und bei der Mutter unserer Freundin konnten wir dann gleich auch das sich wohl ewig haltende Vorurteil ausräumen, dass man mit Olivenöl nicht braten soll/kann. Damit haben wir auf jeden Fall ein gutes Werk getan, denn was gibt es Schöneres, als vorurteilsfrei ein neues Jahr zu beginnen!? Dazu passt auch der Kommentar einer ganz jungen Berliner Mitarbeiterin meines lieben Mannes, die ihm nach der ersten Kostprobe unseres Weihnachtsgeschenk-Olivenöls geschrieben hat: Wow, das schmeckt ja so was von toll. Ganz anders, als das Öl, das ich immer im Supermarkt gekauft habe. Sooo viel besser!

Allgemein, Olivenöl

Olivenöl & Co. als Weihnachtsgeschenk

Wir sind seit 4. Dezember wieder zurück aus den Marken und haben vier 50-Liter-Kannen aus unserer immergrünen Zweitheimat mitgebracht. Nun sind wir täglich am Abfüllen und Packen unserer Weihnachtsbestellungen. Beim Adventsabend im Golfclub München Eichenried haben sich viele unserer Kunden schon durchgekostet – und eingedeckt. Unser Limonolio ist nun tatsächlich ausverkauft. Ireneo Tucci hat zwar bereits neues produziert, aber das Öl muss bis April ruhen. Also kann man sich auf dieses zitronige Öl erst wieder im Frühjahr freuen. Aber zum Wärmen in der kalten Jahreszeit haben wir noch einmal etliche Flaschen scharfes Peperoncino-Öl mitgebracht! Ein Schuss über das Gemüse oder den Braten – das gibt den richtigen Geschmackskick!

40 Geschenkschachteln - versandbereit mit 250 ml Olivenöl und 250 ml Aceto Balsamico als Firmen-Kundengeschenk
40 Geschenkschachteln – versandbereit mit 250 ml Olivenöl und 250 ml Aceto Balsamico als Firmen-Kundengeschenk

In den kommenden Wintermonaten darf unser fruchtig-frisches Olivenöl extra vergine, Ernte Oktober/November 2015, in keiner Küche fehlen. Ein ideales Genuss-Geschenk – quasi der Champagner für alle Köche. Kürzlich haben wir einen libanesischen Kochkurs im Münchner Kochstudio Bilou besucht. Und was benutzte Koch Khudor für jedes Gericht? Olivenöl! Und zwar reichlich! Natürlich hatten wir für Hummus & Co. eine Kostprobe unseres Olio Piceno dabei – und es hat allen Teilnehmern wunderbar geschmeckt. Übrigens: Von unserem Nachbarbauern Tony haben wir wieder schwarze Kichererbsen mitgebracht! Gern fügen wir die 500 Gramm-Säckchen Ihrer Bestellung bei. Eine e-mail an info@oliopiceno.de – auch für unsere gesamte Produktliste – genügt.

Hummus beim libanesischen Kochkurs - angemacht mit Olio Piceno
Kichererbsen-Pürree Hummus beim libanesischen Kochkurs – angemacht mit Olio Piceno

Für alle, die mehr über gutes Olivenöl wissen will, hier noch drei Informationen unserer Bio-Olivenbauern in den Marken: 1. Antonio Germani hat ein Buch über Oliven geschrieben – quasi eine italienische Konkurrenz für mein Buch „Oliven – Eine Liebeserklärung an den Süden“. Aber eigentlich doch ganz anders: weniger Geschichten, mehr fachliche Information. Und natürlich prima zum Italienisch-Lernen: „Il meraviglioso mondo dell`olivo e dell`olio extravergine di oliva“. Wer es haben möchte, dem kann ich dieses „Book on demand“ für 16 Euro gern mitbringen. Eine e-mail genügt.

Bio-Olivenbauer Tony freut sich in unserer Ölmühle Agostini über das frische Oktober-Olivenöl.
Bio-Olivenbauer Tony freut sich in unserer Ölmühle Agostini über das frische Oktober-Olivenöl.

2. Tiziano Aleandri hat uns anschaulich seine beiden Filtermethoden demonstriert. Tatsächlich hat er noch Anfang Dezember die letzten Oliven geerntet und uns in seiner eigenen Ölmühle seine beiden Filtermaschinen gezeigt. Zuerst läuft das frische Öl durch eine Celluloseschicht und dann noch einmal über einen Papierfilz. Somit kommt es völlig ohne Unreinheiten in die großen Behälter. Je reiner das Olivenöl desto länger haltbar ist es. Wer zum Beispiel einen 5-Liter-Kanister kurz nach der Ernte ersteht und nicht sicher weiß, ob das Öl gefiltert wurde, tut gut daran, das Öl innerhalb von ca. 30 Tagen in Flaschen umzufüllen. Er wird unten am Boden einen so genannten Satz finden, der den verderblichen Fermentationsprozess beschleunigen und das Öl auch im Geschmack verändern würde. Das will ja niemand. Wir selbst schütten das Olivenöl nach einer Ruhepause in andere Behälter um – oder eben in Flaschen.

3. Bruno Amurri hat uns noch einmal gezeigt, wie er sofort nach Entnahme von einigen Litern aus seinen Großbehältern den Sauerstoff abpumpt. Tiziano füllt dagegen Stickstoff ein. Hinter beiden Verfahren steckt das Ziel, das Olivenöl so lange wie möglich haltbar zu machen und die wertvollen Inhaltsstoffe, wie Polyphenole, Antioxidantien und Vitamine, zu erhalten. Denn Licht und Luft sind die natürlichen Feinde von Olivenöl. Die Geschichten all unserer Olivenbauern finden sich übrigens auch in meinem Geschenkbuch, das wir in einer schönen handgemachten Geschenkschachtel zusammen mit 50 Gramm Olivenblättertee und einem Olivenzweig anbieten.

Wir wünschen allen unseren Lesern, Freunden und Kunden ein schönes Weihnachtsfest und ein glückliches Neues Jahr 2015!

Heidi Rauch und Michael Konitzer wünschen Frohe Weihnachten!
Heidi Rauch und Michael Konitzer wünschen Frohe Weihnachten!

 

Allgemein, Olivenöl

Überrannt beim Olivenölfest – ausverkauft – und Nachschub aus Italien!

Wir sind glücklich! Die Olivenernte war gut, das Olivenöl ist köstlich – und unsere Kunden, Bekannten und Freunde überschütten uns mit Bestellungen. Bei unserem 3. Olivenöl-Erntedankfest am 15. November auf Schloss Aufhausen wurden wir buchstäblich überrannt. Auch viele Neu-Interessenten fanden den Weg in den schönen Rittersaal – danke an die Erdinger SZ, den Erdinger Merkur und das Erdinger Magazin Fred für die Vorankündigungen.

Die Gäste drängten sich um die Verkostungstische im stimmungsvollen Rittersaal.
Die Gäste drängten sich um die Verkostungstische im stimmungsvollen Rittersaal.

Rund 140 Gäste und liebe Helfer (danke, danke an Euch!) kosteten sich durch eine große Palette an handwerklich produzierten Köstlichkeiten: Den köstlichen Aceto Balsamico della famiglia Pagani und das zitronige Limonolio von Ireneo Tucci haben wir selbst auch schon länger im Programm, ebenso das scharfe Peperoncino-Olivenöl von unserem Nachbarn Bruno Acciarri. Neu waren die Trüffel-Produkte (Honig, Salz und Creme) und das Tomatensugo der Familie Tucci, präsentiert von Ireneos Ehefrau Antje, und serviert auf den feinen Maccheroncini di Campofilone. Denn der aus den Abruzzen stammende Sommelier musste leider zeitgleich auf der Forum Vini in München sein – aber im nächsten Jahr ist er dabei! Naturkräuterfrau Maiga Werner, die selbst nicht nach München kommen konnte, hatte u. a. Verbenen-Tee geschickt und ihre Kräuter-Krokante, Krocks genannt – Rosmarin, Thymian, Engelwurz, Pfefferkraut, Basilikum, Calendula, Rosen und Zitronen Krock. Sehr lecker sowohl auf Süßem, wie Eis oder Kaiserschmarrn, oder als Verfeinerung auf Gemüse oder in Saucen. Wer mag, kann das gern noch über uns bestellen.

Antje Tucci, rechts, präsentierte unterstützt von Freundin Martina Limonolio, Tomatensugo und Trüffelprodukte.
Antje Tucci, rechts, präsentierte unterstützt von Freundin Martina Limonolio, Tomatensugo und Trüffelprodukte.

Im Zentrum stand natürlich unser Olio Piceno, Ernte Oktober 2015. Die Angst, dass dieses gute Olivenöl wieder knapp werden könnte – wie letztes Jahr aufgrund der katastrophalen Ernte in Italien – hat viele Kunden zu Hortungskäufen verführt: In Nullkommanix waren die rund 150 Flaschen, die wir abgefüllt hatten, ausverkauft. Und dabei hatten wir schon zahlreiche Vorbestellungen in Paketen an die Kasse zu meiner Mama gestellt, die extra zum Helfen aus Berlin eingeflogen war bzw. wegen des Lufthansa-Streiks mit der Bahn kommen musste. Und das mit 87 Jahren! Aber Olivenöl hält eben fit….

Da waren noch Olivenölflaschen da, als ich für dieses Foto posiert habe.
Da waren noch Olivenölflaschen da, als ich für dieses Foto posiert habe.

Auch ein Gesprächsthema: Der Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 9. November mit dem Titel „Maschinenöl im Olivenöl“, der noch einmal ausführte, dass Olivenöl das meist gefälschte Lebensmittel ist. Da ist natürlich jeder froh, wenn er eine direkte Quelle hat, der er vertrauen kann. Sehr gefreut hat mich auch der Besuch der Familie Löffl-Nagy von der Wolfmühle in Markt Schwaben, deren Bio-Dinkelmehl 630 ich seit einigen Monaten für sämtliche Kuchen verwende. Die Birnen-Crostata und mein Apfel-Streuselkuchen mit Apfelmus waren auch ruckzuck aufgegessen. Natürlich backe ich den Teig mit Olivenöl (1/3 weniger Fett als Butter). Übrigens werden wir auch vom Geschirr her immer ökologischer: Statt Plastikgeschirr haben wir unsere Berglinsen aus Castelluccio, Porchetta und Schinken auf Tellern aus Zuckerrohr serviert, zusammen mit dem Holzbesteck bestellt im Internet (danke, liebe Dodo, für den Hinweis).

Der Schinken, den Thomas (Mitte), hauchdünn aufschnitt, war heiß begehrt.
Der Schinken, den Thomas (Mitte), hauchdünn aufschnitt, war heiß begehrt.

Apropos Schinken: Erstmals hatten wir den Schinken und die Olive Ascolane unserer Macelleria Stipa Carolina nicht nur zum Verkosten dabei, sondern eingeschweißt in kleineren Portionen auch zum Verkauf. Da nehmen wir weiterhin gern Vorbestellungen an. Wir fahren nämlich Anfang Dezember wieder in die Marken, um Olivenöl-Nachschub zu holen, Nachschub an bestellten schwarzen Kichererbsen, scharfem Peperoncino-Öl und eben prosciutto crudo. Am 4. Dezember sind wir wieder da – und bieten unser Olivenöl plus Limoncello, Feigenmarmelade und Krocks an einem Stand bei der Adventsfeier im Golfclub München Eichenried an (ab 19 Uhr). Offen für jedermann! Ideal zu Weihnachten: Unsere schönen Geschenkschachteln mit 250 ml Olio Piceno und 250 ml Aceto Balsamico. Oder doch mein Buch „Oliven – Eine Liebeserklärung an den Süden“? Wir freuen uns auf Sie! Und über die Weihnachtsfeiertage sind wir in Berlin, um dort unsere lieben Freunde zu beglücken. Denn: Olivenöl macht glücklich!

Unsere Geschenkschachteln drapiert in Oliven-Erntekörben neben den Krocks von Maiga Werner
Unsere Geschenkschachteln drapiert in Oliven-Erntekörben neben den Nauturkräuter-Krocks.
Allgemein, Olivenöl

Olivenernte 2015 erfolgreich geschafft – Olivenöl-Erntedankfest 15. 11. Schloss Aufhausen bei Erding

Das Warten hat ein Ende: Wir haben wieder Olivenöl! Und was für eines! Die diesjährige Ernte in den Marken ist zwar im Ertrag nicht übermäßig hoch, aber in der Qualität sehr, sehr gut! Wir schwelgen gerade in grasgrünem Olivenöl pur auf Weißbrot – ein Gedicht! Danach kann man gleich zwei „Bollicine„, Perlweine, in unserer neuen Enoteca in Cupra Marittima vertragen, denn nach dem Genuss von Olivenöl wird man bekanntlicherweise weniger rasch betrunken. Dass der Genuss von Weißwein aus den Marken die Erntekraft nicht schmälert, haben unsere vier tatkräftigen Münchner Erntehelfer bewiesen: ein Gläschen zur Mittagsbrotzeit, ein Gläschen mitten im Olivenhain am Nachmittag und eines zur Belohnung zum Abschluss – unsere 30 Olivenbäume waren noch nie so rasch geerntet wie am 21. Oktober 2015! Zu acht haben wir von 9 bis 17.30 Uhr die Handkämme und unseren elektrischen Rüttler geschwungen, die Netze gerafft und im abschüssigen Gelände um unsere ca. 60 Jahre alten Bäume gelegt, die luftdurchlässigen Plastikkörbe gefüllt und sie in Giacomos Lieferwagen gestapelt, damit wir um 18 Uhr wie angemeldet bei unserer Ölmühle Agostini in Petritoli sein konnten.

Dort dauert der Ölgewinnungsprozess, der letztes Jahr noch einmal auf den neuesten technischen Stand gebracht wurde, ca. 2,5 Stunden. Aus 500 Kilogramm Oliven haben wir 60 Liter Olivenöl erlöst, also einen Ertrag von 12 Prozent. Nicht schlecht, vor allem nach dem Totalausfall (wg. der Olivenfliege) letztes Jahr. Unsere Bio-Nachbarbauern pendeln sich auch gerade um die 10 bis 12 Prozent ein – und sind mit der Qualität hochzufrieden. Somit können wir all unsere Kunden beruhigen, die schon sehnsüchtig auf unser Olio Piceno warten oder bereits vorbestellt haben: Wir fahren am 2. November mit mindestens vier 50 Liter-Kannen zurück nach Erding, jeweils gefüllt mit frischem Olivenöl von Bruno Acciarri, Bruno Amurri, Tiziano Aleandri und Giacomo Paci – plus unser eigenes Olivenöl, das wir mit unserer Hausmitbesitzer-Familie redlich teilen. Mangels eigenem Einsatz haben sie uns ja die vier kräftigen Freunde und Weißwein-Liebhaber geschickt. Die Altersbandbreite bei unseren Erntehelfern dieses Jahr reicht übrigens von meiner 87-jährigen Mama aus Berlin bis zur 7-jährigen Rebecca, dem jüngsten Kind unserer Nachbarn, bei deren Ernte wir gerade helfen.

Köstliche Verkostungen und Weihnachtsgeschenke

Schon traditionell veranstalten wir wenige Tage nach unserer Rückkehr von der Olivenernte unser Olivenöl-Erntedankfest auf Schloss Aufhausen bei Erding, wo es die vier verschiedenen Olivenöle ebenso zum Verkosten gibt wie weitere Köstlichkeiten aus unserer Region, dem Piceno. Termin dieses Jahr: Sonntag, 15. November, von 12 bis 18 Uhr (wg. des großen Zuspruchs um eine Stunde verlängert). Die Besucher zahlen fünf Euro Eintritt und bekommen außer Olivenöl noch: Linsensuppe mit den Berglinsen aus Castelluccio, „Rosso Bello“ vom Weingut Le Caniette, Maccheroncini di Campofilone mit Sugo di Pomodoro von Ireneo Tucci, der auch sein Limonolio mitbringt, dazu Naturkräuter von Maiga Werner, Aceto Balsamico Tradizionale della famiglia Pagani, Limoncello aus Zitronen unserer Casa Cedri, Feigen-Crostata (von mir gebacken), Olive Ascolane, Prosciutto crudo und Porchetta von der Macelleria Stipa Carolina in Massignano uvm. Christine Paxmann, die mein Buch „Oliven – Eine Liebeserklärung an den Süden“ gestaltet hat, stellt ihre kulinarischen Kunstwerke aus, und eine Freundin bringt wunderschöne Tücher und Taschen aus Italien mit. Also ein ideales Fest auch um Weihnachtsgeschenke zu finden! Wir freuen uns auf viele Besucher!

Allgemein, Olivenöl

Olivenblätter-Tee in Istrien und erstes grasgrünes Olivenöl in den Marken

Wir sind wieder in den Marken, aber diesmal haben wir bei der Hinfahrt einen Umweg über Istrien gemacht. Der Grund war Jolanta Pavlovic, von der wir im Slow Food Magazin gelesen hatten, dass sie Olivenblätter-Tee en gros produziert und dafür extra Maschinen entwickelt hat! Somit fuhren wir über Slowenien nach Kroatien und übernachteten zwei Nächte im Kempinski Adriatic Hotel, das nicht nur an den empfehlenswerten Golfplatz angrenzt, sondern auch an Jolantas Olivenhain mit über 2000 Bäumen! Jolanta stammt aus Polen und hat einen Kroaten geheiratet, der in Rosenheim mit Chemie zu Geld gekommen ist. Ihr Sohn Michael ist in Rosenheim geboren und ist natürlich mehrsprachig aufgewachsen. Seit acht Jahren hilft er seiner Mutter bei ihrer Bio-Landwirtschaft in Savudrija und erzählt bei unserem Besuch, wie er anfangs – ähnlich wie wir immer noch – die Blätter mit der Hand gezupft hat.

Eingang zu Jolanta Pavlovics Olivenhain
Eingang zu Jolanta Pavlovics Olivenhain

Die Maschinen, die uns Mutter und Sohn zeigen, funktionieren garantiert prächtig, aber für uns geht das alles gar nicht. Dazu ist unsere Produktion viel zu klein. Wir bleiben bei unserer „Hand-Wirtschaft“ und den kleinen Mengen, die es eben nach dem Baumschnitt im Frühjahr jeweils gibt. Ebenso kommt für uns ihre Erntemaschine nicht in Frage: Aufgrund der Ebene, in der „Oma Jola`s“ Bäume gepflanzt sind, kann sie hier eine Maschine durchschicken, die den Baum umfasst, einen Schirm aufspannt und per Vibration die vollreifen Oliven in den Schirm schüttelt. Das Ganze dauert pro Baum höchstens fünf Minuten. Auf Nachfrage muss Jolanta zugeben, dass diese Prozedur zwar sehr effektiv ist, den Baum aber durchaus verletzt.

Nein, beschließen wir. Das geht bei uns glücklicherweise aufgrund des steilen Geländes gar nicht. Und trotz aller Ernte-Mühsal sind wir nicht traurig darüber. Im Gegenteil: Wir freuen uns auf die Ernte.

Natürlich geht mein erster Gang gleich am ersten Morgen nach unserer Ankunft in den Olivenhain zur Begutachtung der Oliven. Aufatmen: Sie sehen gut aus! Einige sind von dem kurzen Hagelschauer im Sommer zwar geschädigt und abgefallen. Aber dieser Verlust hält sich in Grenzen. Ende September hat es endlich nach langer Dürre mehrere Tage lang geregnet. Aber sobald der Regen aufhört, droht – mal wieder – die Olivenfliege. Nachbar Tony empfiehlt noch einmal eine Bio-Behandlung. Dazu braucht es aber mal eine längere Periode ohne Regen. Selten haben wir so oft auf die Wettervorhersage geschaut….

Solitär-Olivenbaum vor unserer Casa
Solitär-Olivenbaum vor unserer Casa

Derweile ernten unsere Olivenbauern weiter im Hinterland schon die ersten Oliven: Tiziano lässt uns dieses grasgrüne Früh-Olivenöl kosten. Es ist ungeheuer kostbar, denn statt der allgemein erwarteten 12 bis 15 Prozent Ertrag, bringen diese frühreifen, noch grünen Oliven lediglich einen Ertrag von 6 bis 7 Prozent. Natürlich ist dieses Olivenöl waaaaahnsinnig gesund, voller Polyphenole, aber auch entsprechend bitter – und teuer! „Etwas für Exzentriker“, sagt denn auch Tiziano. Wer sich so etwas leistet und überhaupt bekommt, kann es wie einen guten Wein monatelang lagern. Dann wird es ja sowieso milder, behält aber alle gesunden, extrem konzentrierten Inhaltsstoffe. Wir probierten es auf grünem Salat, Mozzarella und Weißbrot, wo es ein tolles Aroma entfaltet.

Tiziano bei der Arbeit in seiner Olivenmühle
Tiziano bei der Arbeit in seiner Olivenmühle

Wir warten also noch ca. zwei Wochen mit der Ernte. Unsere Oliven verfärben sich gerade in die gewünschte Lila-Färbung und brauchen noch ein bisschen Herbstsonne. Bis dahin kümmern wir uns um unsere gut wachsenden Nachwuchs-Oliven, die wir mal wieder vom wuchernden Unkraut rund um die noch empfindliche Wurzel befreien müssen. Und wir produzieren von den letzten noch gesammelten und getrockneten Frühjahrsblättern Olio Tè-Tüten. Übrigens schmeckt uns unser eigener Olivenblätter-Tee am allerbesten. Jetzt haben wir schon die Blätter vom Gardasee und die istrischen probiert, aber da unsere Bäume ja oberhalb von Orangen- und Zitronenbäumen gedeihen, haben sie dieses zusätzliche unverwechselbare Aroma von Zitrusfrüchten angenommen. Die Bäume tragen übrigens auch schon heftig an grasgrünen Orangen, Mandarinen und Limonen. Aber da ist die Ernte definitiv erst im Januar….

Allgemein, Olivenöl

Gute Ernte in Sicht, TV-Köchin Heidi – jetzt schon an Geschenke denken!

Unsere Olivenbauern in den Marken haben uns Entwarnung gegeben: Am 19. August gab es zwar einen heftigen Hagelschauer, der 20 bis 30 Prozent der Oliven getroffen und zum Herunterfallen gebracht hat. Aber Tiziano und Bruno aus dem Hinterland melden gar keinen Schaden. Auch von der Schädlingsfront gibt es Positives zu berichten: Allgemein hat die Sommerhitze dazu beigetragen, dass die Olivenfliege sich netterweise nur in moderater Anzahl bemerkbar gemacht hat. Bisher reichten zwei präventive Behandlungen mit unserem Bio-Mittel völlig aus. Hoffen wir, dass es jetzt, bei allgemeiner Abkühlung, so bleibt.

Im August war ich im Fernsehstudio und habe mit Olivenöl gekocht! Die Aufzeichnung für die Sendung „Club der Köchinnen“ wird am 8. November ausgestrahlt. Wer mich, die ich sonst eher backe als koche, also am Herd sehen will, der schalte München TV ein: Erstausstrahlung immer Samstag 17 Uhr, Wiederholungen Sonntag, 13.30 Uhr und 17 Uhr, Montag 12.30 Uhr und Samstag 9.30 Uhr und zu allen möglichen Zeiten, in denen sie Platz finden innerhalb der folgenden 14 Tage. Später wird es nach dem Zufallsprinzip (computergesteuert) auf dem Sender München 2 (immer nachts zwischen 23 und 24 Uhr) jahrelang ausgestrahlt. Moderiert hat die Sendung Edith von Welser-Ude, die Ehefrau des Münchner Ex-Bürgermeisters Christian Ude. Gekocht bzw. gebraten habe ich Saiblingsfilet und mediterranes Gemüse (Zucchini, Auberginen, Tomaten) mit dreierlei Olivenöl – Limonolio zum Marinieren des Fischs, extra vergine zum Anbraten des Fischs auf der Haut und des Gemüses, scharfes Peperoncino-Öl zum Würzen des Gemüses. Als Nachtisch habe ich eine Feigen-Crostata (Mürbeteigkuchen) mitgebracht – gebacken mit Olivenöl (da braucht man fast die Hälfte weniger Fett!) und mit Michaels superleckerer Feigenmarmelade 2015.

Nach dem Kochen durften wir das Zubereitete natürlich auch essen im "Club der Köchinnen".
Nach dem Kochen durften wir das Zubereitete natürlich auch essen im „Club der Köchinnen“.

Aufhänger war mein Oliven-Buch, was sowohl Redakteurin Inés Berber als auch der Moderatorin sehr gut gefallen hat. Die 3 x 9 Minuten am Induktionsherd und beim Essen haben viel Spaß gemacht. Und nebenbei haben wir hoffentlich auch zahlreiche Informationen rübergebracht.

Moderatorin Edith von Welser-Ude, links, und Redakteurin Inés Berber, rechts, danke ich herzlich für die Einladung ins München TV-Studio.
Moderatorin Edith von Welser-Ude, links, und Redakteurin Inés Berber, rechts, danke ich herzlich für die Einladung ins München TV-Studio.

Dank einer neuen Olivenöl-Kundin, die gleich mehrere Flaschen Olio Piceno vorbestellt hat, bin ich auf einen sehr schönen 20-minütigen Beitrag über Olivenöl in Bayern 2 vom 20. 8. 2015 gestoßen: Autorin Christiane Büld-Campetti hat u. a. auch Andreas März interviewt, der dem Hörer sein großes Fachwissen zum Thema mit seinem angenehmen Schweizer Tonfall nahebringt. Sehr hörenswert!

Da wir den ganzen Oktober in Italien zur Olivenernte sein werden, kümmern wir uns jetzt schon um die Vorbereitungen für unser Olivenöl-Erntedankfest am Sonntag, 15. November, von 12 bis 17 Uhr auf Schloss Aufhausen bei Erding. Dazu gehört, dass wir jetzt endlich fündig geworden sind bezüglich schöner Geschenkpackungen. Denn Weihnachten steht ja dann auch schon wieder vor der Tür….Jedenfalls haben wir die sympathische Erdinger Schachtelwerkstatt entdeckt. Inhaberin Eduviges Brand hat über 1.000 verschiedene Geschenkpapiere vorrätig und baut für jeden Anlass individuelle Schachteln, bezogen mit dem ausgesuchten Papier. Klar, dass wir ein Olivenöl- bzw. ein Olivenblatt-Papier gewählt haben. Ein Paket wird zwei Flaschen enthalten, nämlich 250 ml Olio Piceno extra vergine 2015 und 250 ml Aceto Balsamico della Famiglia Pagani, 7 Jahre gereift. Das zweite Paket enthält mein Buch „Oliven-Eine Liebeserklärung an den Süden“ und 100 g Olivenblättertee mitsamt einem Olivenzweig. Gedacht sind die beiden Varianten auch für Firmen-Kundengeschenke. Wer Interesse hat, bitte bald melden, dann erhöhen wir die Anzahl der bestellten Schachteln. Ein erstes Foto dazu kann ich in der letzten September-Woche liefern.

Bis dahin wünsche ich meinen Lesern einen schönen Herbst – und drücken Sie uns die Daumen für eine gaaaaanz tolle Olivenernte, damit wir alle, die letztes Jahr zu kurz gekommen sind, und alle Vorbesteller (danke dafür!) mit wunderbar fruchtig-harmonischem Olivenöl aus den Marken beliefern können. Übrigens schreibe ich gerade an einem Frauen-Roman, der zum großen Teil in Italien spielt. Titel: „Das Limoncello-Quartett. Vier Freundinnen auf Glückssuche in Italien“. Die rund 300 Seiten werden hoffentlich Ende Oktober fertig geschrieben sein. Erste Leseproben gibt es dann evtl. schon bei unserem Olivenöl-Fest….

Allgemein

Feigen- und Birnenmarmelade – und Lob vom Oliven-Papst

Nein, noch ist keine Olivenernte! Die ist erst im Oktober. Und im November haben wir dann wieder frisches Olivenöl im Angebot. Bis dahin sind wir mit anderen Ernten beschäftigt. Es ist Ende Juli – und wir sind wir ein paar Tage in den Marken, diesmal für die Feigen- und Birnenernte! Unser liebster Feigenbaum ist ein einziges Wunder: Er trägt von Ende Juni bis Mitte September – immer wieder. Damit erfreut er unsere Nachbarn, wenn wir nicht da sind, uns und unsere Gäste, die den August hier verbringen werden.

Diesen leckeren Mürbteigkuchen, Crostata genannt, habe ich mit unseren Feigen gebacken. Dahinter unser Wunder-Feigenbaum.
Diesen leckeren Mürbteigkuchen, Crostata genannt, habe ich mit unseren Feigen gebacken. Dahinter unser Wunder-Feigenbaum.

Mein lieber Mann Michael hat literweise Marmeladen eingekocht: Die Feigenmarmelade ist ein Gedicht! Wir verkaufen das 314 ml-Glas (ja, komische Maßeinheit!) für 6,50 Euro. Die Birnenmarmelade ist nicht weniger köstlich. Da es in diesem Sommer extrem trocken und heiß ist, fehlt den Birnen allerdings der Wachstumsschub. So sind es Mini-Birnen geblieben, die zu schälen und zu entkernen ich nach einer Blase am Finger aufgegeben habe. Die Lösung ist „Centrika“, ein so genannter „Slow Juice Extractor“, eine Art Zentrifuge, die wir hier im größten Supermarkt Ipersimply gekauft haben. Da wirft man die einmal durchgeschnittenen Birnen einfach rein – und raus kommt links der Abfall, rechts ein dickflüssiger Brei, der mit Rohrzucker und Zimt weiterverarbeitet wird. Das 250 ml-Glas verkaufen wir für 6,50 Euro.

314 ml-Gläser mit erntefrischer Feigenmarmelade!
314 ml-Gläser mit erntefrischer Feigenmarmelade!

Der heiße Sommer ist übrigens prima gegen die Olivenfliege: Die Larven im Boden, die evtl. noch überwintert haben, sterben ab, neue kommen nicht. Es ist ihnen schlicht zu heiß. Unsere Pheromon-Fallen melden einen gegen null gehenden Befall! Das sind eigentlich schöne Aussichten. Allerdings hat wohl der Wind etwas geschwächelt (Oliven sind Wind- und keine Bienenbestäuber): Die Olivenblüte war exorbitant üppig, aber befruchtet wurde nicht so viel wie erwartet. Es hängen also nicht sooooo viele Oliven an den Ästen , so dass wir eine eher mittelprächtige Ernte erwarten. Aber immerhin!

Unsere Oliven entwickeln sich sehr gut - wenn auch nicht allzu üppig.
Unsere Oliven entwickeln sich sehr gut – wenn auch nicht allzu üppig.

Sehr gut gehalten haben sich unsere Olivenblätter: Unter Ästen, deren Blätter braun und damit unbrauchbar geworden sind, haben sich tiefgrüne erhalten. Sie sind jetzt so knochentrocken, dass das Abzupfen gar kein Problem mehr ist. Das entspricht auch der Auskunft der Olivenblättertee-Expertin Jolanda Pavlovic: Unsere Journalisten-Freundin Rozsika Farkas hat über sie und ihr Olivenöl in Istrien im Slow Food-Magazin geschrieben. Wir haben Kontakt aufgenommen und werden sie wohl Ende September besuchen. Sie produziert sehr viel größere Mengen Olivenblätter-Tee als wir für den Export, hat dafür extra Maschinen entwickelt und eben festgestellt, dass die Blätter drei Monate durchtrocknen müssen. Somit ist auch bei uns für Nachschub gesorgt, denn der Carport ist voll – und eine große Tüte voller Blätter nehme ich wieder mit nach Bayern. Wir verkaufen die 50 g-Tüte Olio Tè zum Probieren für 5 Euro, die 100 g-Tüte für 9,50 – und neu dazu unsere schöne Olio Tè-Tasse für 12 Euro. Dazu noch eine Meldung unseres Schweizer Kunden: Nach täglichem Genuss unseres Tees hat er schon einen gesenkten Blutdruck festgestellt!

Ganz neu verkaufen wir unseren Olivenblätter-Tee auch mit der schönen Olio Tè-Tasse.
Ganz neu verkaufen wir unseren Olivenblätter-Tee auch mit der schönen Olio Tè-Tasse.

Sehr gefreut hat mich ein Lob des Olivenöl-Papstes Andreas März über mein Oliven-Buch, in dem ich natürlich auch über ihn schreibe. In einer e-mail meint er: „Sie schreiben sehr gut und führen Ihren Leser gekonnt durch die Themen. Das ist bewundernswert.“ Dann kommt allerdings das große ABER. Es ist ihm zu wenig Fachwissen in „Oliven – Eine Liebeserklärung an den Süden“. Und wenn, dann würde ich das Fachwissen mit eigenen Erfahrungen vermischen. „Nichtfachleute unter Ihren Lesern werden das nicht bemerken, mich, als seit 20 Jahren über Olivenöl informierenden Fachautor, stört das etwas.“ Ja, ich kann das aus seiner Sicht verstehen. Aber ich habe ja auch ein kulturhistorisches Geschenk-Buch geschrieben und kein Fachbuch. Tatsächlich versichern mir meine Leser immer wieder, dass sie sehr viel aus meinem Buch gelernt haben – und schreiben das auch in mittlerweile 19 5-Sterne-amazon-Kundenrezensionen. Vielen Dank dafür! Aber vielen Dank auch, lieber Andreas März, dass Sie sich so hingebungsvoll für gutes Olivenöl einsetzen. So schreibt er in einer zweiten e-mail: „Wie ich nur wiederholen kann: Die Olive ist unschuldig! Die schönsten Oliven werden noch immer in den meisten Fällen in ungeeigneten Ölmühlen entwertet. Seit bald 15 Jahren perfektionieren wir jedes Jahr unsere Ölmühle, da geht unser ganzes Erspartes drauf. Das einzige Ziel: Möglichst wenig von der in der Olive enthaltenen Qualität zu verlieren.“ Wir haben zwar keine eigene Ölmühle, aber haben die Unterschiede ja auch schon schmerzlich erfahren müssen. Mit den Ölmühlen Agostini und Aleandri haben wir sicher die Ferraris unserer Region gefunden  – und damit ein Olivenöl, was einfach unvergleichlich gut schmeckt. Wir freuen uns schon unbandig auf die neue Ernte – und nehmen jetzt schon Vorbestellungen an.

Großer Baum, kleine Früchte: unser Birnbaum mit Mini-Birnen, dahinter einer unserer Olivenbäume.
Großer Baum, kleine Früchte: unser Birnbaum mit Mini-Birnen, dahinter einer unserer Olivenbäume.