Allgemein, Genuss, Olivenöl

Olivenbaumschnitt im April

Wir haben einen neuen maestro für unsere Olivenbäume: Daniele Capriotti, ein Schüler unseres Experten Tiziano Aleandri, hat mit uns Mitte April den Olivenbaumschnitt gemacht. Der ist nötig, damit die Bäume viel Luft und Licht bekommen, aria e luce, und so nicht nur viele Blätter, sondern vor allem viele Früchte entwickeln. Die Blüte beginnt dann im Mai. Lediglich die autochthone Sorte Ascolana tenera, eine besonders große und fleischige Olive, hat schon begonnen zu blühen.

Der Olivenbaum vor unserer Casa vor dem Baumschnitt.

Einiges wussten wir schon von unserem ersten Kurs vor Jahren bei Tiziano, vieles ist nun aufgefrischt worden: Nach innen wachsende Äste müssen abgeschnitten werden, damit in der Mitte eine Leere, un vuoto, entsteht. Die verbliebenen Äste können sich nun entscheiden, ob sie diese Leerstelle füllen wollen. Meist wachsen sie tatsächlich dorthin. Der Mensch hat ihnen quasi den Weg gewiesen. Stehen bleiben vier bis fünf nach oben gerichtete „Antennen“, die den Baum fortan wie ein kegelförmiges Gefäß aussehen lassen: un vaso policonico. So nennt sich dieser modernen Schnitt – und nicht ratzfatz oben abschneiden, was zu unbequem zum Ernten wird.

Der selbe Olivenbaum nach dem professionellen Schnitt.

Daniele geht stets um den Baum herum wie ein Bildhauer und schaut, ob sein Werk ausbalanciert aussieht, der Baum un equilibrio, ein Gleichgewicht entwickelt. Es gibt Äste bzw. eher Stämme ersten Ranges, Äste zweiten und dritten Ranges, die gleichmäßig gestutzt werden. Wichtig ist, dass la linfa, die Lymphe, fließt, um den Baum mit Energie zu versorgen. Dabei muss man sich die Wurzeln spiegelbildlich zur Krone vorstellen. Mini-Ästchen, die direkt am Stamm wachsen und die ich gern weggeschnitten habe, werde ich in Zukunft stehen lassen, weil sie den empfindlichen Stamm vor zu starker Sonneneinstrahlung schützen.

Unsere jungen Olivenbäume unterhalb der Casa werden auch in Form gebracht.

Der Olivenbaum ist zwar robust, aber zu viel Wasser verträgt er ebenso wenig wie Verletzungen an seinem Stamm. Am ehesten kann er noch mit Trockenheit umgehen. Dann entwickelt er zwar kleinere Oliven, wie letztes Jahr, aber überlebt. Lang anhaltenden Frost verträgt er auch nicht. Die Gefahr besteht allerdings bei uns so nah am Meer sowieso nicht. Daniele hat unsere alten Bäume ebenso zugeschnitten wie unsere jungen. Da musste ich schon schlucken, als auch größere Äste der elektrischen Schere zum Opfer fielen. Waren wir doch froh, dass sie endlich dank der effizienten Mikroorganismen von EM Chiemgau ordentlich gewachsen sind. Aber eben leider ungezügelt.

Michael schaut aufmerksam zu, wie Daniele den Mini-Baum schneidet.

Biologischer Dünger ist auch wichtig. Früher lagen die Olivenhaine direkt unter den Ställen und profitierten deutlich sichtbar von der tierischen Gülle, die da täglich floss. Diese Zeiten sind vorbei, also müssen wir Menschen dafür sorgen, dass die Olivenbäume alle Nährstoffe erhalten, die sie für ein gesundes Wachstum brauchen. Guter Dünger sind auch die Olivenblätter selbst, die nun demnächst mit dem Unkraut, das schon relativ hoch gewachsen ist, untergehäckselt werden.

Die abgeschnittenen Äste werden später mitsamt dem Unkraut als Bodendünger untergehäckselt.

Viele Olivenblätter „retten“ wir aber sowohl vor dem Häckseln als auch vor dem Verbrennen: Michael legt einige in Alkohol ein und macht daraus später unseren 34-prozentigen Olivello-Likör; ich lasse sie trocknen und mache daraus unseren gesunden Olivenblätter-Tee. Ich wollte damit schon aufhören. Aber es gibt doch einige Fans, die ich nicht enttäuschen will. Sogar Daniele war begeistert von unserem Olio Tè, den wir ihm serviert haben. Vorbestellungen nehme ich gern entgegen. Einige Gläser gibt es bereits.

Genuss, Olivenöl

Nachschub aus den Marken

Juhuh! Wir sind wieder in den Marken! Nach drei Monaten erzwungener CV-Pause durften wir wieder einreisen und erleben, wie die Italiener langsam zur Normalität zurückfinden. Ihnen ging es viel schlechter als uns, waren sie doch wochenlang total in die eigenen vier Wände verbannt. Klar, dass sie sich nur langsam in die Restaurants trauen. In den Supermärkten tummeln sie sich wie eh und je – mit Maske, Desinfektionsmittel am Eingang und manchmal mit Handschuhen.

Wilde Triebe rauben dem Olivenbaumstamm zu viel Kraft.

Olivenpflege mit Körpereinsatz

Morgens gehe ich in unsere Olivenhaine – den mit den alten Bäumen oberhalb unserer Casa und den mit den jungen unterhalb. Nachdem unser lieber Nachbar Giacomo den biologischen „Bodenverjünger“ von EM Chiemgau (effiziente Mikroorganismen) mit dem Unkraut untergehäckselt hat, bleiben mir vor allem die Kleinarbeiten: wegschneiden wilder Triebe, befreien des Stamms von wuchernden Schlingpflanzen oder stechenden Bromberranken, entfernen abgestorbener Ästchen, sprechen mit den Bäumen….

Nach der Blüte, die wir leider nicht erlebt haben, zeigen sich die ersten Oliven-Knospen. Die Ernte verspricht dieses Jahr wieder eher durchwachsen zu werden: einige Bäume sind prima befruchtet, andere weniger. Die Natur tut halt, was sie will.

Alle Weine vom Bio-Weingut Le Caniette auf einen Blick.

Kulinarischer Einkauf für www.kora-italien.com

Wir kümmern uns derzeit auch um Nachschub aller kulinarischen Produkte für die nächsten drei Monate. Denn wir werden erst im Oktober zur Olivenernte wieder hier sein. Damit auf www.kora-italien.com keine Flaute herrscht, haben wir die letzten Gläser Pomodori Pelati von Sergio Catalini gekauft, hat Michael frischen Limoncello gemacht, haben wir die 2-Minuten-Eiernudeln „Maccheroncini di Campofilone“ bei unserem Frauenbetrieb PastaVale und Lucrezia-Weißwein von unserem Lieblingsweingut „Le Caniette“ eingekauft. Bei Tiziano ist Olivenöl-Nachschub bestellt, inkl. seinem scharfen Peperoncino-Öl, auch in Kanistern von 3 oder 5 Litern vor Vorbesteller. Und zu Enrico Belleggia fahren wir auch noch, um bestellte Wunsch-Schuhe und Atemschutzmasken zu holen.

In diesem Sinne: saluti aus Bella Italia – und salute! Bleiben Sie gesund!

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Frisches Olivenöl 2019 ab 10. November! 12-17 Uhr

Das Olivenöl der Ernte Oktober 2019 ist fruchtig, bitter und scharf in einer ausgewogenen Harmonie! Die wenigen Oliven, die geerntet werden konnten, haben sich ordentlich ins Zeug gelegt und viel italienische Sonne getankt! Bei unserem Olivenöl-Erntedankfest am 10. November auf Schloss Aufhausen bei Erding kann unser Olio Piceno 2019 erstmals von 12 bis 17 Uhr verkostet werden. Danach startet auch der Versand. Die Vorbestellungsliste wächst täglich! Adresse für alle, die rund um München wohnen: Schloss Aufhausen, Rittersaal, Schlossallee 28, 85435 Erding

Die Olive der Sorte Ascolana im 300 g-Glas von Stefano Gregori gibt es bei uns für 8,50 Euro.

Von Stefano Gregori bringen wir zudem reinsortiges Olivenöl der Sorte Ascolana Tenera mit. Wegen des geringen Ertrags dieser fleischigen Olive von nur 8 Prozent (sonst 15!) gibt es hier einen Spezialpreis für die limitierte Sonderedition in schlanken 250ml-Flaschen (20,50 Euro). Sonst verkaufen wir die 750ml-Flasche Olio Piceno dieses Jahr für 19 Euro. Die Olive Ascolane, die vor allem als Tafelolive verspeist wird, bringen wir auch in der mit einer Fleischfarce gefüllten und frittierten Version zum Probieren am 10. November mit.

Unser Nachbar Giacomo besprüht unsere Olivenbäume mit effizienten Mikroorganismen, EM, damit sich Pflanze und Boden stärken.

Vier Wochen waren wir nun in den Marken und haben zuletzt unsere beiden Olivenhaine, den mit den 35 alten und den mit den 60 jungen Olivenbäumen, mit effizienten Mikroorganismen, EM, gestärkt. Dieser biologische Dünger war früher schlichtweg der Dung der Weidetiere, die es hier schon lange nicht mehr gibt. Nun stellt EM-Chiemgau die Produkte her, die schon in Weinbergen und in der Landwirtschaft rund um Rosenheim Gutes bewirkt haben. Wir sind auf das Ergebnis gespannt!

2 Minuten Kochzeit nur brauchen die schmackhaften Eiernudeln aus dem Pasta-Ort Campofilone in den Marken.

Freuen Sie sich auch auf die hauchdünnen Maccheroncini di Campofilone, die wir erstmals von einem rein weiblichen Betrieb mitbringen: Valeria Marilungo lässt ihre Cousine das florale Verpackungsdesign gestalten. Und natürlich bringen wir auch wieder selbstgemachte Marmeladen mit! Für die Orangen-Marmelade muss man sich noch bis Januar 2020 gedulden, aber es gibt Feigen-Marmelade erstmals aus grünen Feigen, Apfelgelee und Apfelmus sowie Quittengelee, dessen Farbe allein schon betörend ist!

Quittengelee von Michele mit Früchten von unserem Baum, der oberhalb des Jung-Olivenhains wächst.
Junger Olivenbaum Casa Cedri
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Olivenöl-Erntedankfest Sonntag, 10. 11., Schloss Aufhausen bei Erding

Wir sind gerade in den Marken und sammeln die kulinarischen Produkte für unser 7. Olivenöl-Erntedankfest am Sonntag, 10. November, von 12 bis 17 Uhr im schönen Rittersaal von Schloss Aufhausen bei Erding, Schlossallee 28. Schon im Gepäck haben wir scharfes Peperoncino-Olivenöl von Tiziano, Apfelmus und Birnen-Marmelade aus Erdinger Früchten sowie Olivello, unseren selbstgemachten Likör aus Olivenblättern.

Nicht so gut sieht es mit der Olivenernte 2019 aus: Es gibt dramatische Ernte-Einbußen von 50 bis 75 Prozent in den Marken! Einer der Gründe: ein Temperatursturz von 15 Grad, der Mitte Mai – bei uns die Eisheiligen – die Blüten der weit verbreiteten Oliven-Sorte Leccino erwischt hat. Unsere eigenen Bäume werden wir jetzt mit EM, effizienten Mikroorganismen, unterstützen, die wir ins Gelände einbringen werden. Tatsächlich müssen wir die Pflanzen kräftigen, damit sie gegen sämtliche Klimaveränderungen und damit einhergehende Schädlingszunahme besser gewappnet sind.

Michael und Heidi bei der spärlichen, aber sonnigen Olivenernte 2019
Michael und Heidi bei der spärlichen, aber sonnigen Olivenernte 2019

Die positive Nachricht: Die Qualität des Olivenöls extra vergine ist hervorragend! Denn die wenigen Oliven, die sich entwickelt haben, bekamen viel Sonne ab. Unsere Olivenbauern Giacomo und Bruno hatten einen sehr guten Ertrag von 15 Prozent (von 100 kg Oliven 15 Liter Olivenöl). Das intensive, frische Olivenöl erfüllt alle Qualitätskriterien: Fruchtigkeit, Bitterkeit und Schärfe.

Sehr gut war die diesjährige Weinlese in unserem Lieblingsweingut Le Caniette. Besitzer Giovanni Vagnoni kommt erstmals persönlich nach Aufhausen, um seine Roten, Rosso Bello und Morellone, sowie den Rosé Sinopia und den Rosé Frizzante Sinopia an unserer Bar verkosten zu lassen. Und es gibt weitere Premieren: Erstmals richten wir neben dem Rittersaal ein Schloss-Café ein, in dem Martermühle-Barista Marco den Caffè „Autostrada“ servieren wird, der schmeckt wie der erste Espresso nach dem Brenner. Dazu gibt es erstmals Kuchen aus eigenen Bio-Mehlen von der Wolfmühle bei Markt Schwaben und Madeleines von der Französin Marie Bockstaller.

Außerdem zum Verkosten: Aceto Balsamico verschiedener Reifejahre sowie Köstlichkeiten vom Gardasee, scharfes Peperoncino-Öl von Tiziano und zitroniges Limonolio von Ireneo. Neu als Ausstellerin ist Fernanda Di Blasio aus den Abruzzen mit ihrem handveredelten Meersalz, verschiedenen Senfsorten und Kräuterpasta aus eigener Produktion. Wir selbst steuern wieder frittierte Olive Ascolane, Porchetta, Berglinsen aus Castelluccio, schwarze Kichererbsen und Schinken bei, die vor Ort zur Stärkung dienen. Die gefüllten Olive Ascolane, eine Spezialität für Kenner, können bei uns vorbestellt werden.

Im Wintergarten gibt es auch Modisches und Weihnachtsgeschenkideen: Taschen und Tücher von Claudia Bachmair-Vogl, mediterrane „Cote du Sud“-Accessoires und Schmuck von Anja Zillich. Und ich selbst zeige natürlich auch wieder die farbenfrohen Golf- und Freizeitschuhe von Enrico Belleggia. Der Eintritt kostet 5 Euro, Anmeldung ist nicht nötig. Gern kann man öffentlich mit der S2 anreisen: Der Bahnhof Aufhausen, zwei Stationen vor der Endhaltestelle Erding, ist fußläufig sieben Minuten (bergauf) bzw. fünf Minuten (bergab) entfernt. Einblick in unsere Produkte gibt es auch auf unserem Online-Shop: www.kora-italien.com.