Allgemein, Genuss, Olivenöl

Olivenbaumschnitt im April

Wir haben einen neuen maestro für unsere Olivenbäume: Daniele Capriotti, ein Schüler unseres Experten Tiziano Aleandri, hat mit uns Mitte April den Olivenbaumschnitt gemacht. Der ist nötig, damit die Bäume viel Luft und Licht bekommen, aria e luce, und so nicht nur viele Blätter, sondern vor allem viele Früchte entwickeln. Die Blüte beginnt dann im Mai. Lediglich die autochthone Sorte Ascolana tenera, eine besonders große und fleischige Olive, hat schon begonnen zu blühen.

Der Olivenbaum vor unserer Casa vor dem Baumschnitt.

Einiges wussten wir schon von unserem ersten Kurs vor Jahren bei Tiziano, vieles ist nun aufgefrischt worden: Nach innen wachsende Äste müssen abgeschnitten werden, damit in der Mitte eine Leere, un vuoto, entsteht. Die verbliebenen Äste können sich nun entscheiden, ob sie diese Leerstelle füllen wollen. Meist wachsen sie tatsächlich dorthin. Der Mensch hat ihnen quasi den Weg gewiesen. Stehen bleiben vier bis fünf nach oben gerichtete „Antennen“, die den Baum fortan wie ein kegelförmiges Gefäß aussehen lassen: un vaso policonico. So nennt sich dieser modernen Schnitt – und nicht ratzfatz oben abschneiden, was zu unbequem zum Ernten wird.

Der selbe Olivenbaum nach dem professionellen Schnitt.

Daniele geht stets um den Baum herum wie ein Bildhauer und schaut, ob sein Werk ausbalanciert aussieht, der Baum un equilibrio, ein Gleichgewicht entwickelt. Es gibt Äste bzw. eher Stämme ersten Ranges, Äste zweiten und dritten Ranges, die gleichmäßig gestutzt werden. Wichtig ist, dass la linfa, die Lymphe, fließt, um den Baum mit Energie zu versorgen. Dabei muss man sich die Wurzeln spiegelbildlich zur Krone vorstellen. Mini-Ästchen, die direkt am Stamm wachsen und die ich gern weggeschnitten habe, werde ich in Zukunft stehen lassen, weil sie den empfindlichen Stamm vor zu starker Sonneneinstrahlung schützen.

Unsere jungen Olivenbäume unterhalb der Casa werden auch in Form gebracht.

Der Olivenbaum ist zwar robust, aber zu viel Wasser verträgt er ebenso wenig wie Verletzungen an seinem Stamm. Am ehesten kann er noch mit Trockenheit umgehen. Dann entwickelt er zwar kleinere Oliven, wie letztes Jahr, aber überlebt. Lang anhaltenden Frost verträgt er auch nicht. Die Gefahr besteht allerdings bei uns so nah am Meer sowieso nicht. Daniele hat unsere alten Bäume ebenso zugeschnitten wie unsere jungen. Da musste ich schon schlucken, als auch größere Äste der elektrischen Schere zum Opfer fielen. Waren wir doch froh, dass sie endlich dank der effizienten Mikroorganismen von EM Chiemgau ordentlich gewachsen sind. Aber eben leider ungezügelt.

Michael schaut aufmerksam zu, wie Daniele den Mini-Baum schneidet.

Biologischer Dünger ist auch wichtig. Früher lagen die Olivenhaine direkt unter den Ställen und profitierten deutlich sichtbar von der tierischen Gülle, die da täglich floss. Diese Zeiten sind vorbei, also müssen wir Menschen dafür sorgen, dass die Olivenbäume alle Nährstoffe erhalten, die sie für ein gesundes Wachstum brauchen. Guter Dünger sind auch die Olivenblätter selbst, die nun demnächst mit dem Unkraut, das schon relativ hoch gewachsen ist, untergehäckselt werden.

Die abgeschnittenen Äste werden später mitsamt dem Unkraut als Bodendünger untergehäckselt.

Viele Olivenblätter „retten“ wir aber sowohl vor dem Häckseln als auch vor dem Verbrennen: Michael legt einige in Alkohol ein und macht daraus später unseren 34-prozentigen Olivello-Likör; ich lasse sie trocknen und mache daraus unseren gesunden Olivenblätter-Tee. Ich wollte damit schon aufhören. Aber es gibt doch einige Fans, die ich nicht enttäuschen will. Sogar Daniele war begeistert von unserem Olio Tè, den wir ihm serviert haben. Vorbestellungen nehme ich gern entgegen. Einige Gläser gibt es bereits.

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Weihnachtsshopping mit Olivenöl & Co.: 7. 12. Moosburg, 19. 12. Muc-Schwabing

Meine Heimatstadt Berlin hat mich nicht enttäuscht: Unsere Berliner Kunden haben sich bei unserem 2. Kleinen Olivenöl-Erntedankfest ordentlich eingedeckt mit Weihnachtsgeschenken.

Unser Produkte-Tisch vor dem Ansturm am 25. November.
Unser Produkte-Tisch in Berlin-Schöneberg vor dem Ansturm am 25. November.

Unser frisches Olivenöl der Ernte im Oktober 2018 erntete buchstäblich viel Lob aus genusserprobtem Munde. Sehr beliebt auch das zitronige Limonolio unseres Freundes Ireneo Tucci und das scharfe Peperoncino-Olivenöl von Tiziano. Dazu der Aceto Balsamico aus 100 Prozent Traubenmost der Familie Pagani, unsere hautfreundliche Olivenöl-Seife von Opernsängerin Rita, die schwarzen Kichererbsen unseres Nachbarn Tony oder unsere leckeren Berglinsen aus dem Erdbebenort Castelluccio. Hier spenden wir übrigens die Einnahmen den immer noch heimatlosen Linsenbauern, die auf unbestimmte Zeit nicht in ihrem Heimatort wohnen können. Auch die biscotti, die Mürbteigkekse unseres 18-jährigen zukünftigen Konditor-Nachbarjungen Cristian fanden reißenden Absatz! Unser Olivenblätter-Tee ist momentan sogar ausverkauft. Da muss ich erst wieder Nachschub produzieren.

Gastgeberin Heidi in Berlin mit Gästen
Gastgeberin Heidi, rechts, in Berlin mit Gästen

An zwei Weihnachtsshopping-Terminen kann man mich noch persönlich treffen und neben Olivenöl vor allem u. a. unseren 34-prozentigen Zitronenlikör Limoncello erstehen sowie unseren frisch produzierten Apfelgelee.

  1. Termin: Freitag, 7. Dezember, 14-17 Uhr bei „Urban Design“ am Stadtplatz in Moosburg
  2. Termin: Mittwoch, 19. Dezember, 17-21 Uhr Private Shopping in Schwabing (Adresse gebe ich gern auf Anfrage bekannt)

Oft bewundert: Meine schwarz-weiß-silbernen Sneakers
Oft bewundert: Meine schwarz-weiß-silbernen Sneakers

Mit dabei natürlich auch die Wunsch-Schuhe von Enrico Belleggia – in jeder Größe von 36 bis 41, auch halbe Größen. Begleitende Herren sollten sich bitte anmelden, dann nehme ich auch die Herren-Modelle in den Größen 41 bis 45,5 mit. Neu – und ideal für Nicht-Golfer – ist ja die Sneakers-Sohle. Auch da kann man seinen Farbideen freien Lauf lassen.

Alle Größen kann man übrigens nach persönlicher Terminabsprache in meinem Showroom auf Schloss Aufhausen bei Erding probieren. Eine Mail an pr@heidi-rauch.de genügt.

Auf diesem Weg wünsche ich allen Lesern schon einmal eine wunderschöne Vorweihnachtszeit!

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Sonntag, 11. 11., 12-17 Uhr 6. großes Olivenöl-Erntedankfest auf Schloss Aufhausen

Frischer geht es nicht: Direkt von der Ernte im Oktober 2018 kommt das handgeerntete Olivenöl Olio Piceno, das beim 6. Olivenöl-Erntedankfest auf Schloss Aufhausen am 11. 11. erstmals zur Verkostung gereicht wird. Adresse: Schlossallee 28, S-Bahnstation Aufhausen, S 2 nach Erding.

Auch wieder mit dabei: Franziska Schnauder-Sanke mit ihrer schönen Keramik
Auch wieder mit dabei: Franziska Schnauder-Sanke mit ihrer schönen Keramik

Aceto Balsamico von 7 bis 40 Jahren gibt es bei Bianco & Uli zur Verkostung
Aceto Balsamico von 7 bis 40 Jahren gibt es bei Bianco & Uli zur Verkostung

Dazu gibt es von 12 bis 17 Uhr im schönen Rittersaal viele kulinarische Köstlichkeiten und Weihnachtsgeschenkideen wie handgefertigte Golf- und Freizeitschuhe von Belleggia aus Bella Italia, individuell designte Clutches von Gabi Urban aus Moosburg, künstlerischen Perlenschmuck von Birgit Fertig, Taschen & Tücher, mediterrane Accessoires von Cote du Sud, originelle Lampen aus Weinflaschen, Keramik aus Thurnau, vegane Olivenöl-Seife, italienische Biscotti, Kaffee von der Rösterei Martermühle aus Aßling uvm. Für den Eintritt von 5 Euro darf geschlemmt werden!

Es läuft: 3/4-Liter-Flaschen Olio Piceno
Es läuft: 3/4-Liter-Flaschen Olio Piceno auf dem Förderband

Erstmals kommt unser Olio Piceno direkt von unserer Ölmühle Agostini in Valmir/Petritoli in den Marken via Spedition nach Erding – automatisch abgefüllt in neuen Flaschen, etikettiert, verkapselt und verpackt. Eine Riesen-Entlastung für uns und hoffentlich mit den neuen Verschlüssen auch eine Freude für unsere Kunden. Interessant für uns: Die 1-Liter-Flaschen sind aus einer anderen Linie (nicht Willy New), damit sie nicht höher sind als die 3/4-Literflasche, die gut ins Regal oder in den Küchenschrank passt. Wir werden aber ab Januar nur noch 3/4 Liter- und 1/2-Liter-Flaschen anbieten, weil ein Qualitätsöl einfach besser in kleineren Flaschen aufgehoben ist.

Wegen der sehr reduzierten Olivenernte haben wir die Preise etwas geringfügig angehoben: 13 Euro für den halben Liter (noch in den alten Rest-Flaschen mit Olivenöl von Bruno Acciarri), 18 Euro für den 3/4-Liter und 24 Euro für den ganzen. Zwei 3 Liter-Kanister für 60 Euro und 2 5-Liter-Kanister für 100 Euro von Bruno Amurri haben wir auch noch dabei. Das frische Olivenöl sollte von dort aber nach einer Setzungszeit von ca. zwei, drei Wochen in Flaschen umgefüllt werden. Der Grund: Unsere Olivenbauern filtern das Olivenöl der Ernte Oktober 2018 noch einmal Ende November/Anfang Dezember, weil sich die Schwebstoffe bis dahin gesetzt haben. Der natürliche Satz, der sich unten bildet, ist nicht schädlich für unsere Gesundheit aber für die Haltbarkeit des Olivenöls.

Familie Paci ist stolz auf den Pasticciere Cristian, 18.
Stolz auf den Pasticciere Cristian, 18: Familie Paci

Wir freuen uns besonders, dass unser 18-jähriger Nachbarssohn Cristian für uns 7 verschiedene Mürbteigkekse, biscotti, gebacken hat. Die 100 x 100g-Tüten, die seine Familie zusammen mit seiner Freundin konfektioniert hat (inkl. Aufkleber „Cristians Bakery„), verkaufen wir für 3 Euro – und ein Großteil des Erlöses geht an den fleißigen zukünftigen Konditor, der noch auf die Gastronomie-Fachschule in San Benedetto del Tronto geht.

Natürlich gibt es nicht nur Süßes. Von A wie Aceto Balsamico bis Z wie Zitronenlikör Limoncello ist alles dabei! Dazwischen: Limonolio von Ireneo Tucci, scharfes Peperoncino-Öl, Apfelgelee aus dem Erdinger Garten, Pfirsich- oder Feigen-Marmelade aus unserer Zweitheimat in den Marken, Olivello (=Likör aus Olivenblättern!), Olivenblätter-Tee, Weine und Grappa von Fiorano, Antipasti, Salami und Käse von Bianca & Uli, die auch beim Balsamessig der Familie Pagani verschiedene Reifestufen dabei haben und verkosten lassen. „Nur“ zum Essen gibt es Porchetta, das italienisch-gewürzte Spanferkel, frisch aufgeschnittenen italienischen Schinken, Linsengemüse, Salat mit schwarzen Kichererbsen, Pasta mit Trüffelsauce, gefüllte und frittierte Olive Ascolane uvm. Wir freuen uns auf viele Gäste!

Olivenblättertee mit passender Tasse Olio Tè
Allgemein, Olivenöl

Die Sonne Italiens in den Winter holen!

Auf diesem Weg wünschen wir allen Olio Piceno-Freunden ein gesundes und genussfreudiges Jahr 2018 – und schicken ein bisschen italienische Sonne gen Norden.

Mein lieber Mann Michael und ich Neujahr 2018 am Strand von Cupra Marittima.
Mein lieber Mann Michael und ich Neujahr 2018 am Strand von Cupra Marittima.

Denn wir verbringen traditionell Silvester in unserer Casa in den Marken und machen einen Neujahrsspaziergang an der Adria sowie durch unseren kleinen Olivenhain. Es ist enorm, wie die Olivenbäume nach der Olivenernte im Oktober noch einmal gewachsen sind. Das bisher milde Winterklima hier mit zweistelligen Plus-Temperaturen tut ein Übriges. Wir hoffen tatsächlich noch auf ordentlich frostige Nächte, damit Schädlinge wie die Olivenfliege bzw. deren Larven im Boden nicht überleben können.

Freudenspender: die immergrünen Olivenblätter und blauer Himmel
Freudenspender: die immergrünen Olivenblätter und blauer Himmel

Gern hätten wir wieder so eine gute Ernte wie im Oktober/November 2017. Unser Olivenöl ist auch im Vergleich zu anderen Regionen wirklich exzellent. So hören wir von unseren Aceto Balsamico-Freunden Bianca und Uli, die auf der Grünen Woche in Berlin einen Stand haben werden (Ulibis.COM), dass sie auch dort wieder gern unser Olio Piceno anbieten (19.-28. Januar 2018). Haben doch ihre Recherchen ergeben, dass z. B. das diesjährige Olivenöl vom Gardasee sehr flach schmeckt, ohne Bitterstoffe und Schärfe. Andere Regionen wie die Toscana haben aufgrund der extremen Trockenheit so gut wie gar kein Olivenöl dieses Jahr produzieren können.

Ich persönlich freue mich immer wieder, wenn ich die Sonne Italiens in den deutschen Winter holen kann. Das beginnt morgens unter der Dusche mit einem Esslöffel Olivenöl zum Ölziehen. Achtung: Dieses Öl wird natürlich ausgespuckt, damit alle Bakterien aus der Mundflora ausgeschwemmt werden. (Das habe ich in meinem Buch „Oliven – Eine Liebeserklärung an den Süden“ ausführlich beschrieben.) Weiter geht es mit einer morgendlichen Tasse Olivenblätter-Tee, unserem Energiespender, den meine am 1. August 2017 verstorbene Mama so liebevoll hergestellt hat (zupfen, häckseln, in Tüten à 50 oder 100 g verpacken, 6,50 bzw. 12.50 Euro). Da hat sie uns noch reichlich Nachschub hinterlassen.

Und zum Schluss kommt ein Schuss Olivenöl über den Fenchel-Orangensalat.
Und zum Schluss kommt ein Schuss Olivenöl über den Fenchel-Orangensalat.

Mittags gibt es dann einen Salat mit z. B. Fenchel, Orangen, rotem Pfeffer – und Olivenöl. Nachmittags backe ich heute einen Apfelkuchen mit Olivenöl, bei dem ich nur die Hälfte des angegebenen Fetts brauche (250 g Butter = ca. 125 ml Olivenöl). Abends gibt es einen Fisch, der zusammen mit Gemüse und Olivenöl in den Ofen kommt und hinterher noch einmal mit unserem Limonolio beträufelt wird. Oder auch ein Bio-Huhn mit Salzzitronen, die wir mal selbst eingelegt haben, und Mangold. Ich brauche nicht zu erwähnen, mit welchem Öl das Huhn gebraten und beträufelt wird, oder?

Bei allem Genuss habe ich dabei immer das Gefühl, meinem Körper etwas Gutes zu tun. Hier noch einmal auf einen Blick, was Olivenöl gesundheitlich nachweislich bewirkt:

Olivenöl beugt Krebs vor – Dank des antioxidativen Hydroxytyrosol

Olivenöl ist gut für das Herz – Dank der einfach ungesättigten Fettsäuren, die den Cholesterinspiegel senken (vor allem das „böse“ LDL-Cholesterin)

Olivenöl hilft bei Diabetes – Dank der Polyphenole werden die Entzündungsgene unterdrückt, die für das metabolische Syndrom verantwortlich sind (Diabetes, Übergewicht, hoher Cholesterinspiegel, Bluthochdruck). Die Insulinresistenz wird gesenkt, bes. für Diabetes Typ 2 relevant.

Olivenöl senkt das Alzheimer-Risiko – Dank des Oleocanthal, das die Nervenzellen schützt

Olivenöl schützt die Knochen vor Osteoporose – Dank der Polyphenole, die die  Knochenmasse schützen

Olivenöl hilft bei der Nährstoffaufnahme – Z. B. Beta-Carotin wird nur vom Körper zusammen mit Fett aufgenommen. Eine gute Nährstoffaufnahme macht schlanker und vitaler! Der Stoffwechsel wird angeregt.

Wir sind am 16. Januar wieder in Bayern und verschicken dann fleißig das bis dahin bestellte Olivenöl. Gern über unseren Online-Shop oder direkt per Mail an pr@heidi-rauch.de. Am 25. Januar haben wir dann unsere erste Olivenölschule in München, die schon seit Wochen ausgebucht ist. Wir freuen uns sehr über diesen Zuspruch! Am 17. Februar in Berlin sind wir ebenfalls ausgebucht. Nur in München gibt es am 24. März noch einen und am 28. April noch zwei Plätze. Danke an dieser Stelle für das rege Interesse an unserem ehrlichen Olivenöl!

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Sonnengelbe Zitronen-Sommer-Offensive: Limonolio und Limoncello

Wir haben es gerade auf Vanilleeis probiert, und was soll ich sagen: sensationell! Das Limonolio von Ireneo Tucci aus den Abruzzen, das wir seit wenigen Tagen langersehnt im Angebot haben, ist eine wundervolle Sommer-Olivenöl-Spezialität. Man schmeckt die Zitronen aus Sizilien (Sorte Primofiore aus Syrakus, die von Oktober bis März Früchte trägt) und das Bio-Olivenöl der Familie Tucci, die rund 200 Olivenbäume ihr eigen nennen. Ins Limonolio kommt die Sorte Gentile di Chieti, deren Geschmack eine leise Artischocken-Note mitbringt.

Zitronige Sommeroffensive: Limonolio und Limoncello
Zitronige Sommeroffensive: Limonolio und Limoncello

Wie ich in meinem Buch „Oliven – Eine Liebeserklärung an den Süden“ geschrieben habe (Kapitel „Antonios Vorliebe fürs Scharfe“, S. 52/53),  kommt es auf die Art der Herstellung an, wenn man sich so ein so genanntes Gewürz-Olivenöl zulegen will. Wir haben zum Vergleich ein Olio Extra Vergine di Oliva „Limone“ von einem anderen italienischen Hersteller gekauft, und siehe da, das Etikett verrät es: 99,7 Prozent olio, 0,2 Prozent „infuso di scorza di limone“ und „aromi“. Heißt übersetzt: ein bisschen Aufguss von Zitronenschale und Aromen kommt ins Olivenöl. Zum Vergleich muss man nur an den beiden 0,25 Liter-Flaschen riechen: Beim Limonenöl steigt einem ein fast aufdringlicher Zitronengeruch in die Nase, beim Limonolio von Ireneo Tucci ist es ein eleganter, harmonischer Duft aus Zitronen, Olivenöl und Artischocke.

Das Geheimnis: Beim Limonolio – übrigens genauso wie bei unserem scharfen Peperoncino-Öl – kommen die Zitronenschalen (bzw. die scharfen kleinen Paprikaschoten) gemeinsam mit den Oliven in die allerletzte Pressung in der Ölmühle. In der Regel ist das Verhältnis 85 % Oliven und 15 % unbehandelte, frisch geerntete Zitrusfrüchte. Wie bei der ganz normalen Olivenöl-Produktion werden Fruchtwasser, Feststoffe und Öl voneinander getrennt. Das Ergebnis ist bestes natives Olivenöl in Verbindung mit dem frischen Aroma der ätherischen Öle aus der Zitrusschale. Tatsächlich hat man so früher die Ölmühle gereinigt, bis jemand mal darauf kam, dass dieses Olivenöl etwas ganz Besonderes ist!

Das zitronige Limonolio passt wunderbar zu Vanilleeis!
Das zitronige Limonolio passt wunderbar zu Vanilleeis!

Die Verwendung: ideal dort, wo man sowieso einen Spritzer Zitrone zum Verfeinern nehmen würde. Also im Salat ebenso wie auf gegrilltem Fisch oder Fleisch! Heute früh, 5. Juni, hat mir doch tatsächlich Alfons Schuhbeck in Bayern 3 in der Sendung der Frühaufdreher aus der Seele gesprochen. Ein Hörer fragte, bis zu welcher Temperatur er denn Öl in der Pfanne erhitzen dürfe, damit sich nicht die gefürchteten und gesundheitsschädlichen Transfette bilden. Schuhbecks Tipps hier zusammengefasst: Das Bratgut unbedingt eine halbe Stunde vor dem Braten aus dem Kühlschrank nehmen, damit nur Fisch oder Fleisch mit Zimmertemperatur in die Pfanne kommt; einen halben Teelöffel Öl in der Pfanne mit einem Pinsel verstreichen; die Herdplatte auf 7 von 9 Stufen erhitzen; Fleisch oder Fisch von beiden Seiten anbraten; danach obendrauf bestes Olivenöl und einen Spritzer Zitrone geben! Und wie sagte er in seiner so unnachahmlich nachdrücklichen Art: „Unserem Auto geben wir das beste Öl, unserem Körper nicht! Das darf nicht sein. Also noch einmal: Nur bestes Olivenöl verwenden!“ Danke, Alfons! Und statt Olivenöl und Zitronen-Spritzer nun: Limonolio.

Dazu passt hervorragend als eisgekühlter Aperitif: unser selbstgemachter 30-prozentiger Zitronenlikör Limoncello aus unseren eigenen Zitronen. Gern kann man ihn auch mit Prosecco aufgießen. Da hat man die Sonne Italiens geballt im Glas – und bekommt sofort Urlaubsgefühle. Wer es weniger alkoholisch mag, dem empfehlen wir unseren Olivenblätter-Tee: Der schmeckt auch als Eistee mit – ja, einem Spritzer Zitrone – ganz hervorragend, ist ein Durstlöscher und darüber hinaus auch noch sooooo gesund. Wir haben ihn „Energiespender“ getauft, weil er tatsächlich anregend ist und den Stoffwechsel ordentlich in Schwung bringt. Im Juni fahren wir wieder für zwei Wochen in die Marken, um aus den inzwischen getrockneten Blättern neuen Tee zu produzieren. Ein paar Tüten haben wir auch noch auf Vorrat.

Wer jetzt Lust bekommen hat auf eine Bestellung: Bitte einfach eine Mail schreiben an info@oliopiceno.de. Die 250 ml-Flasche Limonolio kostet 15 Euro, die 250 ml-Flasche Limoncello 6 Euro, 100 g Olivenblätter-Tee „Olio Tè“ 9,50 Uhr – und scharfes Peperoncino-Öl (ideal zum Grillen!) haben wir auch noch, und zwar die 500 ml-Flasche zu 17 Euro. Ebenso noch wunderbar für die Sommerküche: Unser Aceto Balsamico Tradizionale der Familie Pagani, 7 Jahre gereift, aus reinem Traubenmost, die 500 ml-Flasche für 22 Euro. Und im Juni produzieren wir auch wieder frische Feigenmarmelade. Mehr dazu dann aus Italien, dem Land, wo die Zitronen blühen – und die Feigenbäume im Juni wunderbar reife Früchte tragen….

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Energiespender Olio Tè – Olivenblätter-Tee und mein Oliven-Buch

Endlich sind sie da – unsere Etiketten und durchsichtigen 100g-Tüten für unseren Olio Tè, den gesunden, anregenden und wohlschmeckenden Olivenblätter-Tee. Passend zum Slogan „Die Sonne Italiens nach Hause holen“ haben wir das Etikett sonnengelb gestalten lassen. Wir nennen ihn den „Energiespender“, weil er sofort die Energiereserven ankurbelt und gute Laune macht!

Unsere Olio Tè-Tüten vor dem Fresko-Gemälde von Karin Hoyler
Unsere Olio Tè-Tüten vor einem Fresko-Gemälde von Karin Hoyler

Schon Hildegard von Bingen (1098-1179) kannte im Mittelalter die heilende Wirkung der Olivenblätter. Sie kurierte u. a. Magen-Darm-Beschwerden mit Olivenblätter-Tee. Die Blätter des Olivenbaums enthalten die gleichen gesundheitsfördernden Polyphenole und Antioxidantien (Oleuropein und Oleocanthal) wie Oliven und das daraus gewonnene Olivenöl – und dies in noch höherer Konzentration!

Der aromatische Olio Tè wirkt u. a.:anregend, entgiftend, entzündungshemmend, stimmungsaufhellend und verdauungsfördernd. Zubereitungsempfehlung: 2-3 Teelöffel (ca. 3 g) auf 1 Liter kochendes Wasser geben und ca. 5 bis 8 Minuten ziehen lassen. Die 100 g-Tüte verschicken wir für 9,50 Euro (zuzüglich Porto- und Versandkosten von 1,45 Euro).

Vier Tüten haben wir von den restlichen grün-silbrigen Olivenblättern aus den Marken noch zusammengebracht – Nachschub gibt es erst, sobald der Olivenbaumschnitt im März beginnt. Unser Baumschnitt-Meister Tiziano, der Mann mit der „Goldenen Schere“, garantiert für 1a-Qualität: Die Blätter unserer Olivenbäume sind selbstverständlich völlig unbehandelt, handgepflückt, getrocknet, von mir persönlich per Hand selektiert und gehäckselt.

Freunde, die erste Kostproben schon letztes Jahr genossen haben, sind begeistert. Das hat uns dazu veranlasst, die alte Tradition des Olivenblätter-Tees, die teilweise noch in der Türkei und Griechenland weiter gepflegt wird, wieder aufleben zu lassen. Auch eine Kostprobe einer Tüte Olivenblätter-Tee, die wir bei Amazon bestellt haben, hat uns bestärkt: Schon in der Nase entfaltete dieser Tee lediglich das Aroma von getrocknetem Stroh! Und er schmeckte dann auch nach nichts. Unsere Olivenblätter riechen schon olivig-fruchtig – wie unser Olivenöl. Der Tee schmeckt dann aber überhaupt nicht bitter, sondern sehr fein aromatisch, wie ein seltener grüner Tee.

Als er noch im Glas war: unser Olivenblätter-Tee, fotografiert auf der Eingangsmauer unseres Hauses in den Marken
Als er noch im Glas war: unser Olivenblätter-Tee, fotografiert auf der Eingangsmauer unseres Hauses in den Marken

In meinem nun druckfertigen Buch „Oliven – Eine Liebeserklärung an den Süden“ habe ich natürlich auch ein Kapitel über Olivenblätter-Tee geschrieben. Bei Amazon kann man das Buch, das am 18. März 2015 erscheinen wird, schon vorbestellen. Im Zuge meiner Recherchen über dieses Buch habe ich übrigens auch Olivenöle u. a. aus Kroatien und Fuerteventura zum Kosten bekommen. Und was soll ich sagen? Bei beiden fehlte mir dieser vollfruchtige, intensive Geruch unseres Olio Piceno. Das eine war nur scharf im Rachen, das andere nur mild. Dabei kommt es bei gutem Olivenöl wie beim Wein auf die richtige Balance an: Bitterkeit und Schärfe, gepaart mit Fruchtigkeit und Aromen, die von Artischocken über Grasnoten und Mandeln bis zu Zitrusfrüchte reichen können.

Das Cover meines Genuss-Buches, das am 18. März 2015 erscheinen wird.
Das Cover meines Genuss-Buches, das am 18. März 2015 erscheinen wird.

Trotz schlechter Ernte in Italien haben die beiden Bio-Olivenöle von Bruno und Tiziano, die wir noch haben, genau den ausbalancierten Geruch und Geschmack, den wir und unsere Kunden so schätzen. Von der limitierten Bruno Amurri-Edition (Nachschub gibt es dieses Jahr nicht mehr!) sind uns nur noch 30 Liter geblieben! Also: Wir freuen uns auf Ihre Bestellungen und schicken auch gern Olio Piceno im Duett mit Olio Tè – so lange der Vorrat reicht…

Allgemein, Olivenöl

Herzliche Neujahrsgrüße aus den Marken!

Liebe Leser und Leserinnen dieses Blogs,

wir sind gerade wieder in unserer Oliven-Heimat, wo wir das Neue Jahr stilecht mit Linsensuppe, Schweinswurst (zampone bzw. cotechino) und roter Unterwäsche begrüßt haben. Sie kennen diesen mediterranen Brauch nicht? Schade, denn Linsen versprechen für das neue Jahr Geld, Schweinswurst Glück und rote Unterwäsche Liebe! Das klappt bei meinem Mann und mir seit 16 Jahren ganz hervorragend! Leider gibt es noch keinen Silvester-Brauch, der eine gute Olivenernte verspricht. Schön wären einige Frosttage gewesen, damit die im Boden lauernden Larven der Olivenfruchtfliege absterben. Aber „dank“ unserer Lage nur drei Kilometer vom Adriastrand entfernt, blieb es bei uns auch nachts bei gerade 0 Grad. Die Olivenbauern im Hinterland durften sich dagegen über Schnee und moderaten Nachtfrost freuen.

Unser Olivenhain sieht Anfang Januar so gar nicht nach Winter aus!
Unser Olivenhain sieht Anfang Januar so gar nicht nach Winter aus!

Gestern waren wir bei unserem zuverlässigen Bio-Bauern Bruno Amurri, dem auch ein Kapitel in meinem Buch über Oliven gewidmet ist, das am 18. März 2015 im Dort-Hagenhausen-Verlag erscheinen wird. Beim Clicken auf den Link kann man schon vorab einen Blick auf meine „Liebeserklärung an den Süden“ werfen. Der Blick in Brunos sonst mit Olivenöl-Tanks wohl gefüllten Vorratsraum stimmte uns allerdings sehr traurig: Tatsächlich bekamen wir die letzten 50 Liter von ihm dieses Jahr! Als er die Ernte am 27. Oktober 2014 frühzeitig beendet hatte, lautete seine Bilanz: ein Drittel weniger Ertrag! Porca miseria – verfluchtes Elend oder elender Mist! Umso mehr freuen wir uns über diese total leckere Mischung aus den Sorten Raggia und Coroncina. Limitierte Edition 2015!

„Schöne“ Geschichte am Rande: Bruno hat wie immer am Wettbewerb „Oro delle Marche“ zur Prämiierung seines Olivenöls teilgenommen und wurde mit seinem reinsortigen Piantone di Mogliano-Öl in der Kategorie „fruttato intenso„, also intensive Fruchtigkeit, Vierter. Inzwischen ist er aber auf den dritten Platz vorgerückt, weil der Erstplatzierte des Betrugs überführt wurde: Bei einem Kontrollbesuch wurde festgestellt, dass er – wie so viele italienische Olivenbauern in diesem Missernte-Jahr – gar keine Oliven ernten konnte, sondern für den Wettbewerb einfach fremdes Olivenöl gekauft hatte! Wo immer er dieses exzellente Öl her hatte, entzieht sich leider unserer Kenntnis….

Bruno füllt für uns die letzten 50 Liter für das Jahr 2015 ab!
Bruno füllt für uns die letzten 50 Liter für das Jahr 2015 ab!

Auch Brunos Bio-Urweizen Khorosan Saragolla hat die Klimaerwärmung erwischt. Immerhin haben wir noch ein paar seiner exzellenten selbstgemachten Nudeln „gebunkert“ – auch zum Verkauf übrigens für Interessenten! Eine Mail an uns genügt und wir verschicken unsere Angebotsliste 2015.

Generell werden wir nämlich bis zur nächsten hoffentlich wieder normal guten Olivenernte verstärkt andere Produkte aus Mittelitalien anbieten, um die Olivenöl-Lücke etwas zu schließen. Allen voran unser Peperoncino-Öl von Bruno Nr. 2, Limonolio aus unserer Nachbarregion Abruzzen, Berglinsen aus Castelluccio an der Grenze zu Umbrien, Propolis-Spray gegen erste Erkältungssymptome (das antiseptische Bienenharz stammt von italienischen Bienen, die auch sehr interessante Honigsorten hervorbringen, die wir gerade verkosten), unseren Rosso Piceno-Rotwein „Rosso Bello“ vom Weingut Le Caniette, die aus der autochthonen Pecorino-Traube gewonnenen fruchtigen Weißweine – und nicht zuletzt unsere selbstgemachten Produkte: Feigen- und Birnenmarmelade aus der Casa Cedri – und den verführerischen Zitronenlikör Limoncello, den Michael gerade neu ansetzt. Von der Produktion 2014 gibt es noch ein paar Fläschchen….

Unsere Zitronenbäume stehen kurz vor der Ernte - für köstlichen Limoncello im März.
Unsere Zitronenbäume stehen kurz vor der Ernte – für köstlichen Limoncello im März.

Dazu freuen wir uns natürlich auch, weiterhin den wunderbaren Aceto Balsamico tradizionale della Famiglia Pagani anbieten zu können – danke, liebe Bianca und lieber Uli, für Eure tolle Unterstützung, auch beim Verkauf unseres Olio Picenos! Für alle, die in der Nähe von München wohnen, werden wir dank der beiden evtl. bald öfter kleine Degustationsabende anbieten. Mehr dazu im Frühjahr 2015 auf diesen Seiten. Unsere Olivenblätter-Tee-Produktion schreitet ebenfalls voran. Für diesen „Olio Tè“ gibt es bereits ein Logo. Ich werde in den nächsten Tagen noch die restlichen getrockneten Blätter häckseln und hier vermelden, sobald wir die 50 g-Tüten etikettiert zum Verkauf anbieten. Viele Pläne also für 2015!

In diesem Sinne wünschen wir allen Lesern und Leserinnen, Käufern und Käuferinnen ein kreatives, energiereiches und gesundes Jahr 2015! Gesund bleiben Sie mit unserem Olio Piceno ja sowieso…

Allgemein, Olivenöl

150 Besucher im Olivenöl-Fieber auf Schloss Aufhausen

Italienische Köstlichkeiten und die atmosphärischen Fresko-Bilder der Eichenrieder Malerin Karin Hoyler lockten 150 Besucher zum 2. Olivenöl-Erntedankfest ins Schloss Aufhausen! Im schönen Rittersaal wurde es zeitweise richtig eng an den Probiertischen: Wir hatten nur eine Woche zuvor unser superfrisches Olivenöl „Olio Piceno“ von drei verschiedenen Olivenbauern mitgebracht – und waren glücklich, dass wir nicht mit leeren Händen bzw. Olivenöl-Kanistern dastanden.

Reichlich Olivenöl Olio Piceno gibt es dank sorgfältig arbeitender Olivenbauern.
Reichlich Olivenöl Olio Piceno gibt es dank sorgfältig arbeitender Olivenbauern.

Denn die Olivenernte in Italien ist „dank“ Klimaerwärmung die schlechteste seit Jahrzehnten! Es ist nur der Sorgfalt der Bio-Bauern Bruno Amurri in Petritoli und Tiziano Aleandri in Offida, beide in den mittelitalienischen Marken, zu verdanken, dass die gefürchtete Olivenfruchtfliege in ihren Olivenhainen nicht so zuschlagen konnte wie andernorts. Wir sind wirklich sehr stolz, dass die beiden Olivenbauern uns bevorzugt beliefern, weil wir seit Jahren mit ihnen gut befreundet sind. Teilweise ist die Lage so dramatisch, dass viele Olivenbauern gar nicht geerntet haben und auch viele Ölmühlen geschlossen blieben.

Blickfang: Fresko-Bilder von Karin Hoyler, hier mit meiner Mama Ursula Rauch, die an der Kasse saß.
Blickfang: Fresko-Bilder von Karin Hoyler, hier mit meiner Mama Ursula Rauch, die extra aus Berlin angereist war.

Die Süddeutsche Zeitung berichtet auf ihrer Panorama-Seite vom 12. November, dass am Gardasee, in Ligurien, in der Toskana, in Umbrien und im Latium die Ernteeinbrüche bis zu 80 Prozent betragen! Das meldet übrigens auch Apulien, wie wir von Freunden erfahren haben. Eine dramatische Situation, die zu Engpässen und dadurch natürlich zu Preiserhöhungen führt! Der dritte Olivenbauer, der Olio Piceno liefert, Bruno Acciarri in Ripatransone, konnte z. B. nicht mehr als die 50 bislang gelieferten Liter entbehren. Er wird aber im November das beliebte scharfe Peperoncino-Öl herstellen, das im Januar über uns zu beziehen sein wird. Unser Nachbar, Bio-Bauer Toni Germani, der ebenfalls empfindliche Einbußen bei der Ernte erlitten hat, konnte uns ebenfalls noch mit unterschiedlich scharfen Peperoncino-Ölen beliefern und mit seinen seltenen schwarzen Kichererbsen.

Schöne Weihnachtsgeschenke: Feigen-Marmelade, Limoncello, Ricciarelli-Kekse, Pasta und Olivenblätter-Tee.
Schöne Weihnachtsgeschenke: Feigen-Marmelade, Limoncello, Ricciarelli-Kekse, Pasta und Olivenblätter-Tee.

All diese Genüsse gab es beim Olivenöl-Erntedankfest zu verkosten, dazu wurde Spanferkel-„Porchetta“ ebenso gereicht wie köstlicher, hauchfein geschnittener Schinken aus den Marken, Pecorino-Käse, gefüllte und frittierte Olive Ascolane und Linsengemüse aus den feinen Berglinsen aus Castelluccio. Für die Süßschnäbel hatte ich Feigen-Crostata aus unserer selbst hergestellten Feigenmarmelade gebacken und die Familie Paci die hellen Ricciarelli-Kekse aus eigenen Mandeln. Sehr nachgefragt war auch unser Lieblingswein: der Rotwein Rosso Piceno vom Weingut Le Caniette, Ripatransone, mit dem treffenden Namen „Rosso Bello“. Wer nichts Alkoholisches wollte, für den gab es den schmackhaften und gesunden Olivenblätter-Tee, eigenhändig gehäckselt und verpackt von meiner Mama Ursula Rauch, die extra aus Berlin angereist kam, um uns zu helfen.

Nur noch Aceto Balsamico Tradizionale!

Erstmals dabei waren Bianca Kempkes und Uli Simeth aus Grünwald, die Aceto Balsamico Tradizionale der Familie Pagani aus Modena zum Verkosten anboten, und zwar 7-jährigen, 10-jährigen und 15-jährigen. Die Unterschiede: je älter desto süßer und daher vor allem für Desserts geeignet. Der Qualitätsunterschied: „tradizionale“ heißt nur aus reinem Traubenmost und nicht unter Zuhilfenahme von Weinessig. Unbedingt demnächst aufs Etikett achten! Im Supermarkt gibt es, egal ob bio, DOP oder nicht, meist nur das Industrie-Produkt mit Weinessig-Zusatz. Der Geschmacksunterschied: exorbitant! Wer einmal den traditionellen gekostet hat, wird nie wieder einen anderen Balsamico-Essig zu Salaten oder zum Würzen nehmen!

Bianca Kempkes und Uli Simeth beim Aufbau ihres Standes mit, links, Michael Konitzer.
Bianca Kempkes und Uli Simeth beim Aufbau ihres Aceto-Nocino-Standes mit, links, Michael Konitzer.

Uli Simeth hatte auch Walnusslikör Nocino aus eigener Herstellung dabei, während mein lieber Mann Michael seinen Zitronenlikör Limoncello anbot. Beides superlecker und garantiert biologisch! Ebenso übrigens wie die Pasta aus dem Ur-Hartweizen Khorosan, die Bruno Amurri herstellt.

Im Kapellensaal hielt Michael seinen informativen Vortrag über die Olivenölherstellung und ich las zwei Kapitel aus meinem Buch „Die Liebe zu den Oliven“, das im März 2015 im Münchner Dort-Hagenhausen-Verlag erscheinen wird.

Heidi stärkt sich vor der Lesung bei Thomas an der Schinkenmaschine.
Heidi stärkt sich vor der Lesung bei Thomas an der Schinken-Schneidemaschine.

Die Besucher waren allesamt begeistert von der Vielfalt des Gebotenen. „Besonders interessant fand ich die Informationen rund um die Gesundheitseffekte von Olivenöl und die Unterschiede beim Aceto Balsamico.“, sagte eine Besucherin. Ein anderer Besucher meinte: „Ich hätte nicht gedacht, dass es hier so viel zum Probieren gibt. Jetzt muss ich erst einmal einen Verdauungsspaziergang machen.“ Angesichts des schönen Herbstwetters bot sich das rund um Schloss Aufhausen natürlich an. Praktischer Nebeneffekt der beliebten Veranstaltung, die 2015 am Sonntag nach Allerheiligen zum 3. Mal wiederholt wird: Viele Gäste aus München und Umgebung sahen die schönen Schlossräume zum ersten Mal und wissen nun, was für eine schöne Location für Hochzeiten, Tagungen und Filmaufnahmen Schloss Aufhausen ist!

Die Gäste freuten sich über die schöne Atmosphäre im Rittersaal.
Die Gäste freuten sich über die schöne Atmosphäre im Rittersaal.